etwas, was wie eine Art Streifen – im Unterschied zur Straße oft nicht befestigt – durch ein Gebiet, Gelände führt und zum Begehen [und Befahren] dient
ein unbefestigter, geteerter, geschotterter, schlechter, steiniger, steiler, holpriger, aufgeweichter, schattiger, stiller Weg
(auf Schildern:) privater Weg, verbotener Weg
der Weg zum Strand
der Weg gabelt sich, führt am Fluss entlang, schlängelt sich durch Wiesen
einen Weg mit Kies bestreuen, asphaltieren, verbreitern
zwischen den Beeten einen Weg anlegen, treten
er bahnte sich einen Weg (Durchgang) durch das Gestrüpp
er saß am Weg[e] (am Wegrand) und ruhte sich aus
〈in übertragener Bedeutung:〉 unsere Wege (Lebenswege) haben sich mehrmals gekreuzt
〈in übertragener Bedeutung:〉 hier trennen sich unsere Wege (hier gehen unsere Ansichten, Anschauungen so weit auseinander, dass unsere Zusammenarbeit o. Ä. aufhört)
〈in übertragener Bedeutung:〉 daran führt kein Weg vorbei (das ist unvermeidlich)
〈in übertragener Bedeutung:〉 das ist der einzig gangbare Weg (die einzige Methode, die im gegebenen Fall zum gewünschten Ergebnis, Ziel führt)
〈in übertragener Bedeutung:〉 den geraden Weg gehen, verfolgen (sich nicht beirren lassen)
Weg und Steg (gehoben veraltend: das ganze Gelände, die ganze Gegend: Weg und Steg waren verschneit; sie kennt dort Weg und Steg)
weder Weg noch Steg (gehoben veraltend: kein Weg: es gab dort weder Weg noch Steg)
auf Weg und Steg (veraltend: überall)
jemandem, einer Sache den Weg/die Wege ebnen (die für jemandes Vorhaben, Vorankommen, für die erfolgreiche Entwicklung einer Sache bestehenden Hindernisse beseitigen; jemanden, etwas fördern)
der gerade Weg ist [immer] der beste (am besten wird ein Ziel mit Offenheit, Aufrichtigkeit verfolgt)
Richtung, die einzuschlagen ist, um an ein bestimmtes Ziel zu kommen
Beispiele
jemandem den Weg [zum Bahnhof] zeigen
den [rechten] Weg verfehlen, verlieren
ich habe denselben Weg
wohin, woher des Weg[e]s? (veraltet, noch scherzhaft; wo gehst du gerade hin, kommst du gerade her?)
jemanden nach dem Weg fragen
[im Nebel] vom Weg abkommen
〈in übertragener Bedeutung:〉 das ist der schnellste, sicherste Weg zum Erfolg
〈in übertragener Bedeutung:〉 jemanden auf den rechten/richtigen Weg [zurück]bringen (gehoben; jemanden dazu anleiten, das Rechte zu tun, ihn vor [weiteren] Fehlern, Verfehlungen bewahren)
〈in übertragener Bedeutung:〉 auf dem falschen, richtigen Weg sein (das Falsche, Richtige tun)
〈in übertragener Bedeutung:〉 er ist, befindet sich auf dem Weg der Besserung (er erholt sich allmählich von seiner Krankheit)
〈in übertragener Bedeutung:〉 jemandem einen Weg aus einem Dilemma zeigen
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
den Weg allen/(auch:) alles Fleisches gehen (gehoben: sterblich sein, sterben; wohl nach 1. Mose 6, 12 f.)
den Weg alles Irdischen gehen (scherzhaft: sich abnutzen, defekt und unbrauchbar werden; entzweigehen)
seinen [eigenen] Weg/seine eigenen Wege gehen (unbeirrt nach seiner eigenen Überzeugung entscheiden, handeln, leben)
seines Weges/seiner Wege gehen (gehoben: weitergehen, fortgehen [ohne sich um das, was um einen herum geschieht, zu kümmern])
lange Wege gehen (Sport: im Spiel viel laufen)
Strecke, die zurückzulegen ist, um an ein bestimmtes Ziel zu kommen
Beispiele
der nächste, kürzeste Weg zum Flughafen
bis zum nächsten Ort ist es ein Weg von zwei Stunden/sind es zwei Stunden Weg
wir haben noch einen Weg von fünf Kilometern/noch fünf Kilometer Weg vor uns
einen weiten, langen, kurzen Weg zur Schule haben
den Weg abkürzen (eine Abkürzung nehmen)
einen Weg abkürzen, abschneiden
jemandem den Weg vertreten, verlegen (sich so vor jemanden stellen, dass er nicht vorbeigehen, nicht weitergehen kann), freigeben (zur Seite treten, um ihn vorbeizulassen)
ein gutes Stück Weg/(gehoben:) Weg[e]s haben wir schon zurückgelegt
(gehoben) des/seines Weg[e]s kommen (daherkommen)
das liegt an/auf meinem Weg (ich komme daran vorbei)
auf halbem Weg umkehren
wir kamen uns auf halbem Weg entgegen
du bist/stehst mir im Weg! (hinderst mich am Weitergehen, nimmst mir den Platz, den ich zum Hantieren o. Ä. brauche)
er stellte sich, trat mir in (vertrat mir) den Weg
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
seinen Weg machen (im Leben vorwärtskommen)
den Weg des geringsten Widerstand[e]s gehen (allen Schwierigkeiten möglichst ausweichen)
jemandem den Weg abschneiden (jemandem, den man verfolgt, stellen, indem man eine Abkürzung nimmt: die Polizisten versuchten, den Flüchtenden den Weg abzuschneiden)
den Weg zwischen die Beine nehmen (veraltet: sich beeilen)
auf dem besten Weg[e] [zu etwas] sein (oft ironisch: durch sein Verhalten einen bestimmten [nicht wünschenswerten] Zustand bald erreicht haben: er ist auf dem besten Weg, sich zu ruinieren)
sich auf halbem Weg[e] treffen (einen Kompromiss schließen)
jemandem auf halbem Weg[e] entgegenkommen (jemandes Forderungen o. Ä. teilweise nachgeben)
auf halbem Weg[e] stehen bleiben/umkehren (etwas in Angriff Genommenes mittendrin abbrechen)
etwas auf den Weg bringen (dafür sorgen, dass etwas stattfindet, entsteht, verwirklicht wird: eine Reform, ein Gesetz auf den Weg bringen)
jemandem, einer Sache aus dem Weg[e] gehen (jemanden, etwas als unangenehm Empfundenes meiden: sie gehen sich [gegenseitig] aus dem Weg)
etwas aus dem Weg[e] räumen (etwas, was einem bei der Verwirklichung eines angestrebten Zieles o. Ä. hinderlich ist, durch entsprechende Maßnahmen beseitigen: alle Hindernisse, Schwierigkeiten, Probleme aus dem Weg räumen)
jemanden aus dem Weg[e] räumen (salopp: jemanden, der einem bei der Verwirklichung eines Vorhabens o. Ä. hinderlich ist, ausschalten, umbringen)
jemandem, einer Sache nichts in den Weg legen (jemanden, etwas nicht behindern; jemandem, einer Sache keine Schwierigkeiten machen)
jemandem in den Weg treten/sich jemandem in den Weg stellen (jemandem Widerstand leisten, sich jemandem entgegenstellen)
etwas in die Wege leiten (etwas vorbereiten und in Gang bringen)
jemandem im Weg[e] stehen/sein (jemanden [durch seine bloße Existenz] an der Verwirklichung seiner Pläne o. Ä. hindern)
sich selbst im Weg[e] stehen (sich selbst behindern: mit seinem Drang nach Perfektion steht er sich manchmal selbst im Wege)
einer Sache im Weg[e] stehen (bewirken, dass etwas nicht durchführbar ist; etwas verhindern: seiner Teilnahme an dem Seminar steht nichts im Wege)
jemandem nicht über den Weg trauen (jemandem in keiner Weise vertrauen)
jemandem, sich über/(auch:) in den Weg laufen (jemandem, sich begegnen)
etwas zu Wege bringen (etwas zustande bringen; zuwege)
bis dahin ist [es] noch ein weiter Weg (bis zur Verwirklichung dessen muss noch viel geschehen, dauert es noch lange)
damit hat es/das hat noch gute Wege (veraltend: noch Zeit)
viele Wege führen nach Rom (es gibt vielerlei Methoden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen; Herkunft ungeklärt, wohl nach der Vorstellung, dass Rom der [geistige] Mittelpunkt der Welt ist)
alle Wege führen nach Rom (münden in die katholische Kirche)
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