gehen
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- Wortart: ⓘ
- unregelmäßiges Verb
Rechtschreibung
ⓘ- Worttrennung
- ge|hen
- in sich gehen
- vor sich gehen
In Verbindung mit Verben D 55:
- baden gehen, essen gehen, schlafen gehen
- jemanden [nach Hause, nach München, ins Ausland] gehen lassen
- sie haben ihn [nach Hause] gehen lassen, seltener gehen gelassen
- den Teig gehen lassen (aufgehen lassen)
- du sollst deinen Mitschüler gehen lassen oder gehenlassen (in Ruhe lassen)
- sich gehen lassen oder gehenlassen (sich nicht beherrschen, sich undiszipliniert verhalten)
Bedeutungen (15)
ⓘ-
sich in aufrechter Haltung auf den Füßen schrittweise fortbewegen
- Beispiele
-
- schnell, langsam, gerade, gebückt, barfuß, am Stock, auf Zehenspitzen, eingehakt gehen
- geradeaus, um die Ecke, über die Straße, auf und ab, hin und her gehen
- willst du mitfahren oder lieber [zu Fuß] gehen?
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- wo jemand geht und steht (immerzu; überall: er trägt die Sonnenbrille, wo er geht und steht)
- wie jemand geht und steht (so, wie jemand gerade [angezogen] ist; sofort: als er die Nachricht hörte, rannte er los, wie er ging und stand)
-
eine bestimmte Strecke gehend (1) zurücklegen
- Beispiele
-
- einen Umweg, 5 km gehen
- ich bin den Weg in einer Stunde gegangen
- sie ist ein Stück mit uns gegangen
- der Pfad ist nicht leicht zu gehen
-
in bestimmter Weise zu begehen sein
- Grammatik
- sich gehen; unpersönlich
- Beispiel
-
- auf diesem Pflaster geht es sich schlecht
-
-
sich [mit bestimmter Absicht] irgendwohin begeben
- Beispiele
-
- schwimmen, tanzen, einkaufen, essen gehen
- auf den Markt, aufs Standesamt gehen
- ins Ausland gehen
- zu/ins Bett gehen
- zur/in die Kirche gehen (den Gottesdienst besuchen)
- an die Luft gehen (ins Freie gehen, um sich zu entspannen, zu erfrischen)
- (umgangssprachlich) in die Himbeeren gehen (Himbeeren pflücken gehen)
- zum Arzt gehen (den Arzt aufsuchen)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 an die Arbeit gehen (mit der Arbeit beginnen)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 in Deckung gehen (Schutz suchen)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 in Urlaub, Pension gehen
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 mit einigen Hoffnungen in den Wahlkampf gehen
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 das Manuskript geht in Druck (man beginnt mit dem Druck)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- in sich gehen (über sein Verhalten [mit Bedauern] nachdenken, um es zu ändern)
-
regelmäßig besuchen
- Beispiele
-
- in den Kindergarten, auf die Universität gehen
- sie geht noch zur Schule (sie ist noch Schülerin)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 er ist durch eine harte Schule gegangen (hat viel Schweres durchgemacht)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- ein und aus gehen (bei jemandem, irgendwo regelmäßig zu Gast sein; regelmäßig ein Lokal o. Ä. besuchen: jahrelang bin ich bei dieser Familie ein und aus gegangen; es war bekannt, dass in diesem Lokal Rechtsradikale ein und aus gingen)
-
in einem bestimmten Bereich [beruflich] tätig werden
- Beispiele
-
- in den Staatsdienst, in die Industrie, Politik gehen
- ins Kloster gehen (Nonne, Mönch werden)
- zum Theater, zum Film gehen ([Film]schauspieler[in] werden)
-
als etwas [zu] arbeiten [beginnen]
- Gebrauch
- landschaftlich
- Beispiel
-
- als Tischler gehen
-
-
sich in bestimmter Weise kleiden
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Beispiele
-
- er geht immer gut gekleidet
- in Schwarz, in Trauer, in Zivil gehen
- zum Fasching als Cowboy gehen (sich als Cowboy verkleiden)
-
-
einen Ort verlassen; weggehen
- Beispiele
-
- ich muss jetzt gehen
- er ist wortlos, grußlos gegangen
- gehen wir?
- jemanden lieber gehen als kommen sehen (jemanden nicht mögen und deshalb auf seine Anwesenheit keinen Wert legen)
- (umgangssprachlich) (als Ausdruck der Ablehnung, des Unwillens) geh/gehen Sie/(süddeutsch, österreichisch:) gehts mir doch damit!
- (umgangssprachlich) (als Ausdruck des Zweifels) geh/(süddeutsch, österreichisch:) gehts, das soll ich glauben?
- (verhüllend) er ist von uns gegangen (gestorben)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 um 12.22 Uhr geht der Zug (fährt er ab)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 der nächste Bus geht (fährt) erst in einer halben Stunde
-
seinen bisherigen Arbeitsplatz aufgeben; aus dem Amt, Dienst ausscheiden
- Beispiele
-
- sie hat gekündigt und wird nächsten Monat gehen
- der Minister musste gehen
- Sie können gehen (Sie sind entlassen!)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- gegangen werden (umgangssprachlich scherzhaft: entlassen werden)
-
-
-
sich an etwas zu schaffen machen
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Beispiel
-
- jemand muss an meinen Schreibtisch gegangen sein
-
sich unerlaubt von einer Sache etwas nehmen
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Beispiel
-
- ich habe gemerkt, dass du an mein Geld gegangen bist
-
-
mit jemandem ein Freundschafts- oder Liebesverhältnis haben [und sich in der Öffentlichkeit mit ihm zeigen]
- Gebrauch
- Schülersprache
- Beispiele
-
- sie geht schon zwei Jahre mit dem Jungen
- die beiden gehen [fest] miteinander
-
-
in bestimmter Weise in Bewegung sein
- Beispiele
-
- die Maschine geht (funktioniert; ist in Betrieb)
- die Uhr geht nicht mehr (ist stehen geblieben)
- er erwachte, weil die Klingel, das Telefon ging (läutete)
- (umgangssprachlich) sein Mundwerk ging ununterbrochen (er redete ununterbrochen)
- es geht (weht) ein kalter Wind
- kein Lüftchen ging (es war windstill)
- die Tür geht (wird geöffnet; bewegt sich)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 die Affäre ging durch alle Zeitungen (wurde in allen Zeitungen verbreitet)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 es geht (man erzählt sich) das Gerücht, dass er daran beteiligt war
-
- Beispiel
-
- der Teig muss noch gehen
-
-
-
sich machen lassen; möglich sein
- Beispiele
-
- das geht nicht
- aber das geht doch nicht (das kommt nicht infrage), dass du jetzt schon aufbrichst!
- 〈unpersönlich:〉 leider geht es nicht anders
- es geht nicht ohne deine Hilfe
- soll ich es einpacken oder geht es so?
- (umgangssprachlich) da geht noch was (es kann noch etwas erreicht, verändert, verbessert werden)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- gehts noch? (umgangssprachlich: was soll das?; das ist doch wohl absurd)
-
einigermaßen akzeptabel sein, gerade noch angehen
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Beispiele
-
- die ersten Tage im Urlaub gingen noch, aber dann wurde die Hitze unerträglich
- 〈unpersönlich:〉 „Gefällt es dir?“ – „Es geht [so]“ (leidlich; einigermaßen)
- das geht zu weit (übersteigt das vertretbare Maß)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- das geht gar nicht (das ist ausgeschlossen, komplett abzulehnen)
-
-
-
sich in bestimmter Weise entwickeln; in bestimmter Weise verlaufen
- Beispiele
-
- der Laden, das Geschäft geht gut, überhaupt nicht
- (umgangssprachlich) alles geht drunter und drüber
- 〈unpersönlich:〉 es geht alles nach Wunsch
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 wie geht (lautet) die erste Strophe?
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- vor sich gehen (gerade stattfinden; geschehen: was geht hier vor sich?; es sind Veränderungen vor sich gegangen)
-
in bestimmter Weise zu handhaben, zu machen, durchzuführen sein
- Beispiele
-
- etwas geht schwer, leicht, ganz einfach
- ich weiß nicht, wie diese Rechenaufgabe, dieses Spiel geht
-
-
absetzbar, verkäuflich sein; gewünscht werden
- Beispiele
-
- der Artikel geht bei uns sehr schlecht
- das Produkt geht überall
-
-
in etwas Raum finden
- Beispiele
-
- in das Gefäß geht nur ein Liter
- der Schrank geht (passt) nicht durch die Tür, in das Zimmer
-
(von Zahlen, Maßen) in etwas enthalten sein
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Beispiele
-
- wie oft/wievielmal geht [die] 2 in [die] 10?
- von diesen Äpfeln gehen vier auf ein Pfund
-
in etwas aufgeteilt werden
- Beispiel
-
- die Erbschaft geht in fünf gleiche Teile
-
-
-
sich bis zu einem bestimmten Punkt erstrecken, ausdehnen
- Beispiele
-
- der Rocksaum geht bis zu den Knien
- das Wasser ging mir bis an den Hals
- die Summe geht in die Hunderte
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 er ging so weit zu behaupten, dass ich selbst daran schuld sei
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 bis es nicht mehr geht (bis zum Überdruss)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 seine Familie geht ihm über alles (ist ihm am meisten wert)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 das geht über (übersteigt) seine Kräfte, seinen Horizont
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 es geht nichts über (nichts ist besser als) ein gutes Glas Wein
-
eine bestimmte Richtung haben, einschlagen; in einer bestimmten Richtung verlaufen
- Beispiele
-
- die Straße geht durch den Wald
- der Weg geht erst geradeaus, dann links
- wohin geht (führt) die Reise?
- 〈unpersönlich:〉 hinter der Biegung geht es (führt der Weg, die Straße) steil hinauf
-
auf etwas, jemanden abzielen, gerichtet sein
- Beispiele
-
- der Ball ging (traf) ins Tor
- das Fenster geht auf den Hof, nach der Straße
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 der erste Preis ging an Frau Meier
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 diese Bemerkung geht gegen dich
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 die Rechnung geht auf mich (bezahle ich)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 das geht gegen meine Prinzipien
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 seine Ansicht, Meinung geht dahin, dass wir das gemeinsam zu verantworten hätten
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 das geht mir ans Gemüt, zu Herzen (trifft, bewegt mich)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 die Farbe geht (spielt) ins Blau
-
sich einem bestimmten Zustand, Zeitpunkt o. Ä. nähern
- Beispiele
-
- etwas geht zu Ende
- er geht auf die 60 (nähert sich seinem sechzigsten Lebensjahr)
- 〈unpersönlich:〉 es geht auf/gegen Mitternacht
- dieser Zustand geht jetzt ins dritte Jahr (dauert schon [länger als] zwei Jahre an)
-
sich nach jemandem, etwas richten; jemanden, etwas als Maßstab nehmen
- Beispiele
-
- er geht nur nach dem Äußeren
- danach kann man nicht gehen
- es kann nicht immer alles nach dir gehen (es kann sich nicht immer alles nach deinem Willen richten)
-
-
-
sich in einer bestimmten Verfassung, Lage befinden
- Grammatik
- unpersönlich
- Beispiele
-
- es geht ihm [gesundheitlich, finanziell] gut, schlecht
- wie geht es dir?
- (umgangssprachlich) wie gehts, wie stehts?
-
sich um etwas handeln
- Grammatik
- unpersönlich
- Beispiele
-
- worum geht es hier/in diesem Film? (was ist der Inhalt?)
- es geht mir darum, ihn zu überzeugen (ich möchte erreichen, dass er sich überzeugen lässt)
-
Synonyme zu gehen
ⓘ- flanieren, sich fortbewegen, laufen, marschieren
Herkunft
ⓘmittelhochdeutsch, althochdeutsch gēn, gān, ursprünglich = verlassen, fortgehen; leer sein, klaffen, verwandt mit gähnen
Wussten Sie schon?
ⓘ- Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.
Typische Verbindungen (computergeneriert)
ⓘ
Anzeigen:
Sehr häufig in Verbindung mit gehen | |
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Substantive | Weg |
Verben | |
Adjektive | weit |
Häufig in Verbindung mit gehen | |
Substantive | |
Verben | |
Adjektive | |
Seltener in Verbindung mit gehen | |
Substantive | Schule |
Verben | |
Adjektive | gut schief schnell |
Selten in Verbindung mit gehen | |
Substantive | Erfüllung Bett Nerv Schritt Ruhestand Richtung |
Verben | |
Adjektive | los langsam schlecht steil |