(die Erde umgebender) hauptsächlich aus Stickstoff und Sauerstoff bestehender gasförmiger Stoff, den Mensch und Tier zum Atmen brauchen
Grammatik
ohne Plural
Beispiele
dünne, feuchte Luft
der Motor wird mit Luft gekühlt
an die [frische] Luft gehen (ins Freie gehen, spazieren gehen)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
die Luft ist rein/sauber (umgangssprachlich: es ist niemand da, der horcht, beobachtet, eine Gefahr darstellt o. Ä.)
irgendwo ist/herrscht dicke Luft (umgangssprachlich: es herrscht eine gespannte Atmosphäre, eine gereizte Stimmung; zu dick in der alten Bedeutung „dicht“)
aus etwas ist die Luft raus (umgangssprachlich: etwas hat seine Aktualität, seine Bedeutung, Wirkung o. Ä. verloren, ist verpufft)
Luft für jemanden sein (umgangssprachlich: [in Bezug auf Personen] von jemandem demonstrativ nicht beachtet werden)
heiße Luft sein (umgangssprachlich: nichtssagend, nicht von Belang sein; so geartet, dass nichts dahintersteckt: was er geredet hat, war nur heiße Luft)
die Luft aus dem Glas lassen (umgangssprachlich scherzhaft: Wein, Bier o. Ä. in das Glas nachfüllen)
sich in Luft auflösen (umgangssprachlich: 1. [meist von Dingen] spurlos verschwinden, unauffindbar werden. 2. [von Plänen, Vorhaben] nicht verwirklicht werden, fallen gelassen werden.)
jemanden wie Luft behandeln (umgangssprachlich: jemanden demonstrativ nicht beachten)
die Luft anhalten (umgangssprachlich: bei etwas große Bedenken haben im Hinblick auf seinen guten, glücklichen Verlauf, Ausgang o. Ä.)
halt die Luft an! (umgangssprachlich: 1. hör auf zu reden!; sei mal still!. 2. übertreibe nicht so!.)
von Luft und Liebe leben (umgangssprachlich scherzhaft: wenig essen, ohne viel Nahrung auskommen)
nicht von der Luft/von Luft und Liebe leben können (umgangssprachlich: nicht ohne materielle Grundlage existieren können)
freier Raum über dem Erdboden; Himmel[sraum]
Grammatik
Plural gehoben
Beispiele
die Aufnahmen sind aus der Luft (von einem Luftfahrzeug aus) gemacht
Trümmer flogen durch die Luft
das Flugzeug erhebt sich in die Luft
ein Gebäude in die Luft sprengen, jagen (es sprengen, um es zu zerstören oder zu beseitigen)
(umgangssprachlich) der Silo flog/ging in die Luft (explodierte)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
jemanden an die [frische] Luft setzen/befördern (umgangssprachlich: 1. jemanden aus der Wohnung, aus dem Haus o. Ä. hinauswerfen. 2. jemanden aus einer Stellung entlassen.)
aus der Luft gegriffen/geholt sein (nicht den Tatsachen entsprechen, frei erfunden sein)
in der Luft liegen (1. bevorstehen, sich zu entladen drohen: ein Gewitter lag in der Luft. 2. dem Zeitgeist entsprechen: solche Erfindungen lagen in der Luft.)
in der Luft hängen/schweben (umgangssprachlich: 1. noch ganz ungewiss, unsicher, noch nicht entschieden sein: die ganze Angelegenheit hängt [noch] in der Luft. 2. ohne finanziellen Rückhalt sein.)
[schnell/leicht] in die Luft gehen (umgangssprachlich: [sehr leicht] häufig aus nichtigem Anlass in einem heftigen Ausbruch seinem Ärger, seiner Wut freien Lauf lassen)
jemanden, etwas in der Luft zerreißen (salopp: 1. jemanden, etwas vernichtend kritisieren. 2. 〈[als Drohung; in Verbindung mit „können“]:〉 auf jemanden sehr wütend sein: ich könnte sie in der Luft zerreißen.)
schwacher Wind; Brise; Luftbewegung
Grammatik
Plural nur dichterisch
Beispiele
es weht eine scharfe, kalte Luft
linde, säuselnde Lüfte
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
frische Luft in etwas [hinein]bringen (etwas in Schwung bringen; einer Sache neue Impulse geben)
freier Raum, Platz, Spielraum [der an einer Stelle (unerwarteterweise) vorhanden ist]
Gebrauch
umgangssprachlich
Grammatik
ohne Plural
Beispiele
in dem Bücherschrank etwas Luft schaffen, machen
〈in übertragener Bedeutung:〉 sich etwas Luft (Bewegungsfreiheit für seine Handlungen) [ver]schaffen
〈in übertragener Bedeutung:〉 es gibt noch Luft nach oben (Spielraum für Verbesserungen, Steigerungen, Zunahme o. Ä.)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
in etwas ist noch Luft [drin] (umgangssprachlich: bei etwas gibt es noch einen Spielraum zum Manövrieren, noch eine bestimmte Handlungsfreiheit o. Ä.)
sich <Dativ> Luft machen (umgangssprachlich: 1. sich entlastenden Ausdruck verschaffen. 2. aufgestauten Ärger o. Ä. aussprechen und sich dadurch Erleichterung verschaffen: ich musste mir erst einmal Luft machen.)
einer Sache Luft machen (umgangssprachlich; Herz 2: seinem Ärger Luft machen)