Wind, der

Wortart:
Substantiv, maskulin
Aussprache:
Betonung
🔉Wind

Rechtschreibung

Worttrennung
Wind
Beispiel
von etwas Wind bekommen (umgangssprachlich für etwas heimlich, zufällig erfahren)

Bedeutungen (3)

  1. spürbar stärker bewegte Luft im Freien
    Wind - Flaggen bei Wind
    Flaggen bei Wind - © MEV Verlag, Augsburg
    Beispiele
    • ein sanfter, lauer, warmer, frischer, stürmischer, heftiger, starker, böiger, kalter, eisiger Wind
    • günstige, ungünstige, widrige Winde
    • auffrischende Winde aus Ost
    • Wind und Wetter
    • ein leichter Wind erhob sich, kam auf, wehte, kam von Osten
    • der Wind bläst, pfeift, braust, weht ums Haus
    • der Wind dreht sich, schlägt um, legt sich, flaut ab
    • der Wind brachte Regen, blähte die Segel, zerrte an ihren Kleidern
    • beim Gehen den Wind im Rücken haben
    • den Wind, die Kräfte des Windes für etwas nutzen
    • der Jäger hat schlechten, guten Wind (Jägersprache; steht so, dass das Wild Witterung, keine Witterung von ihm bekommt)
    • auf günstigen Wind warten
    • gegen den Wind ankämpfen
    • in der zweiten Halbzeit spielte die Mannschaft mit dem Wind, hatte die Mannschaft den Wind im Rücken (wehte der Wind in Richtung des Gegners, des gegnerischen Tors)
    • (Seemannssprache, besonders Segeln) [hart] am Wind, gegen den Wind, mit halbem, vollem Wind, vor dem Wind segeln
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 seine Erzählungen sind nicht ernst zu nehmen, das ist alles nur Wind
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • [schnell] wie der Wind (Blitz 1)
    • irgendwo weht [jetzt] ein anderer, scharfer, schärferer o. ä. Wind; der Wind pfeift [jetzt] aus einem anderen Loch (umgangssprachlich: irgendwo werden [jetzt] andere, strengere o. ä. Methoden angewandt, Maßstäbe angelegt: seit der neue Chef da ist, weht in der Firma ein anderer Wind)
    • wissen/erkennen/spüren/merken o. Ä., woher der Wind weht (umgangssprachlich: wissen, merken, wie sich etwas unerfreulicherweise wirklich verhält)
    • Wind machen (umgangssprachlich: sehr übertreiben; angeben)
    • viel Wind um etwas machen (umgangssprachlich: viel Aufhebens von etwas machen; etwas sehr aufbauschen)
    • Wind von etwas bekommen/kriegen/haben (umgangssprachlich: von etwas, was eigentlich unbemerkt bleiben, nicht bekannt werden sollte, auf irgendeine Weise doch Kenntnis erhalten; aus der Jägersprache, Wind = Witterung)
    • jemandem den Wind aus den Segeln nehmen (umgangssprachlich: jemandem den Grund für sein Vorgehen, die Voraussetzungen für seine Argumente nehmen; aus der Seemannsspr., vor allem bei Seegefechten kam es früher darauf an, durch geschickte Manöver das gegnerische Schiff in den Windschatten zu bringen)
    • sich <Dativ> den Wind um die Nase wehen, um die Ohren wehen/pfeifen lassen (umgangssprachlich: sich in der Welt umsehen; das Leben kennenlernen)
    • bei/in Wind und Wetter (bei jedem, auch bei schlechtestem Wetter: er ist bei Wind und Wetter draußen bei seinen Tieren)
    • durch den Wind sein (umgangssprachlich: geistig verwirrt, konfus sein: durch das Chaos der vergangenen Wochen ist er [völlig] durch den Wind; er ist frisch verliebt und etwas durch den Wind)
    • gegen den Wind, mit dem Wind segeln (sich der herrschenden Meinung widersetzen, anschließen; sich [nicht] anpassen; [„Wind“ steht in den drei folgenden Wendungen als Bild für Leere, Vergeblichkeit, Verlust, auch als Ausdruck der Geringschätzigkeit, die einer Sache gegenüber deutlich wird:])
    • in den Wind reden/sprechen (mit seinen Worten kein Gehör finden: alle Appelle waren in den Wind gesprochen)
    • etwas in den Wind schlagen (dem [gut gemeinten] Rat eines andern keine Beachtung schenken: er hat alle Warnungen, Ratschläge des Freundes in den Wind geschlagen)
    • etwas in den Wind schreiben (umgangssprachlich; Schornstein: das Geld kannst du in den Wind schreiben, er hat seine Schulden noch nie bezahlt)
    • in alle Winde (überallhin, in alle Himmelsrichtungen: die Geschwister sind in alle Winde zerstreut)
    • daher weht [also] der Wind (so verhält es sich also unerfreulicherweise)
    • wer Wind sät, wird Sturm ernten (wer etwas Böses tut, wird durch ein weit größeres Übel bestraft; nach Hosea 8, 7)
    1. (bei der Orgel) durch ein elektrisches Gebläse oder einen Blasebalg in Bewegung versetzte Luft, die den Pfeifen zugeführt wird
    2. bei bestimmten Prozessen (z. B. der Eisengewinnung im Hochofen) zugeführte, meist vorgewärmte und mit Sauerstoff angereicherte Luft
      Gebrauch
      Hüttenwesen
  2. Kurzform für
    Darmwind

Herkunft

mittelhochdeutsch wint, althochdeutsch wind, verwandt mit wehen und eigentlich = der Wehende

Grammatik

der Wind; Genitiv: des Wind[e]s, Plural: die Winde

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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