Gna­de, die

Wortart:
Substantiv, feminin
Häufigkeit:
▒▒░░░
Aussprache:
Betonung
🔉Gnade

Rechtschreibung

Worttrennung
Gna|de
Beispiele
von Gottes Gnaden; Euer Gnaden (veraltet; vgl. euer (1c))

Bedeutungen (3)

    1. Gunst eines sozial, gesellschaftlich o. ä. Höherrangigen gegenüber einem sozial, gesellschaftlich o. ä. auf niedrigerem Rang Stehenden
      Beispiele
      • die Gnade des Königs erlangen, verlieren
      • er wollte nicht von der Gnade seines Vaters abhängen, leben
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • die Gnade haben (ironisch, veraltet: sich herablassen, so gnädig sein: er hatte nicht die Gnade, uns eintreten zu lassen)
      • vor jemandem/vor jemandes Augen Gnade finden (vor jemandem bestehen können, von ihm anerkannt, akzeptiert werden)
      • auf Gnade und/oder Ungnade (bedingungslos, auf jede Bedingung hin: sich jemandem auf Gnade und Ungnade ergeben, ausliefern)
      • aus Gnade [und Barmherzigkeit] (aus bloßem Mitleid)
      • in Gnaden (mit Wohlwollen)
      • bei jemandem in [hohen] Gnaden stehen, sein (gehoben veraltet: von jemandem [sehr] geschätzt werden)
      • jemanden wieder in Gnaden aufnehmen (gehoben: jemandem etwas nachsehen und ihn in einem Kreis wieder aufnehmen)
      • von jemandes Gnaden (durch jemandes Gunst, durch jemanden [bewirkt, geworden, zustande gekommen])
    2. verzeihende Güte Gottes
      Gebrauch
      Religion
      Beispiele
      • die göttliche Gnade
      • das ist kein Verdienst, sondern eine Gnade des Himmels
      • in den Besitz der Gnade gelangen
  1. Milde, Nachsicht in Bezug auf eine verdiente Strafe, Strafnachlass
    Beispiel
    • der Gefangene flehte um Gnade
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • Gnade vor/für Recht ergehen lassen (von einer Bestrafung absehen, nachsichtig sein)
  2. Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • Euer, (seltener:) Ihro, Ihre Gnaden (veraltete Anrede an Personen von hohem Rang: Euer Gnaden haben/<seltener:> hat gerufen; vgl. [m]lateinisch vestra clementia)

Herkunft

mittelhochdeutsch g(e)nade, althochdeutsch gināda = (göttliches) Erbarmen, eigentlich = Hilfe, Schutz, zu einem Verb mit der Bedeutung „unterstützen, helfen“

Grammatik

die Gnade; Genitiv: der Gnade, Plural: die Gnaden (Plural selten)

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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