voll
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- Wortart: ⓘ
- Adjektiv
- Wort mit gleicher Schreibung
- voll (Adverb)
Rechtschreibung
ⓘ- Worttrennung
- voll
-
Klein- oder Großschreibung
-
Kleinschreibung:
- mit vollem Einsatz
- voll verantwortlich sein
- zehn Minuten nach voll (umgangssprachlich für nach der vollen Stunde)
-
Großschreibung D 72:
- aus dem Vollen schöpfen; im Vollen leben; ins Volle greifen
- ein Wurf in die Vollen (auf 9 Kegel)
- in die Vollen gehen (umgangssprachlich für etwas mit Nachdruck betreiben)
-
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Getrennt- oder Zusammenschreibung
-
In Verbindung mit Verben D 56:
- voll sein, werden
- etwas voll (ganz) begreifen
- voll dahinterstehen (umgangssprachlich)
- sich voll einbringen (umgangssprachlich)
- jemanden nicht für voll nehmen (umgangssprachlich)
- die Nase voll [von etwas] haben (umgangssprachlich)
- den Mund recht voll nehmen (umgangssprachlich für prahlen)
- vollfüllen, vollgießen, vollladen, volllaufen, vollmachen, vollpacken, vollpumpen, vollschmieren, vollspritzen, volltanken usw., aber zu voll füllen, gießen usw.
- sich vollessen, vollfressen, vollsaufen; sich den Bauch vollschlagen
- jemandem die Hucke vollhauen (umgangssprachlich für jemanden verprügeln); jemandem die Hucke volllügen (umgangssprachlich für jemanden sehr belügen)
- vollbringen, vollenden, vollführen, vollstrecken, vollziehen
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In Verbindung mit Partizipien D 58:
- die voll automatisierte oder vollautomatisierte Produktion
- ein voll besetzter oder vollbesetzter Bus
- voll entwickelte oder vollentwickelte Muskulatur
- voll klimatisierte oder vollklimatisierte Räume
- vollgefüllt, vollgeladen, vollgelaufen, vollgetankt usw.
-
Bedeutungen (3)
ⓘ-
-
in einem solchen Zustand, dass nichts, niemand mehr oder kaum noch etwas, jemand hineingeht, -passt, darin, darauf Platz hat; ganz gefüllt, bedeckt, besetzt o. Ä.
- Beispiele
-
- ein voller Eimer, Sack
- ein volles Bücherregal
- ein voller (reich gedeckter) Tisch
- ein voller Bus, Saal
- der Koffer ist nur halb voll
- der Saal ist brechend, gestopft, gerammelt voll
- es war sehr voll in den Geschäften
- den Mund gerade voll haben
- beide Hände voll haben (in beiden Händen etwas halten, tragen)
- (familiär scherzhaft) ich bin voll [bis oben hin] ([völlig] satt)
- die Tasche zu voll packen
- ein voll beladener Kofferraum
- ein voll besetzter Bus
- 〈mit einem Substantiv ohne Attribut und ohne Artikel, das unflektiert bleibt oder im Dativ steht:〉 ein Gesicht voll Pickel
- sie hatte die Augen voll Tränen
- die Straßen lagen voll Schnee
- der Saal war voll Menschen
- der Baum hängt voll Früchte[n]
- 〈attributiv mit Genitiv, seltener mit Dativ oder „mit“:〉 ein Korb voll frischer Eier
- 〈oft in Verbindung mit Maßangaben o. Ä.:〉 einen Teller voll [Suppe] essen
- ein Korb voll [mit] frischen Eiern
- jeder bekam einen Korb voll
- eine Tafel voll leckerster/(gehoben:) der leckersten Speisen
- 〈prädikativ mit „von“, „mit“ oder Genitiv:〉 das Zimmer war voll von/mit schönen antiken Möbeln, voll schönster antiker/(gehoben:) voll der schönsten antiken Möbel
- diese Arbeit ist voll von groben Fehlern/voll grober Fehler
- er war voll des süßen Weines/des süßen Weines voll (gehoben scherzhaft; hatte viel Wein getrunken, war davon betrunken; nach Apostelgeschichte 2, 13)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- aus dem Vollen schöpfen (von dem reichlich Verfügbaren großzügig Gebrauch machen)
- aus dem Vollen leben, wirtschaften (aufgrund des reichlich Verfügbaren großzügig leben, wirtschaften)
- im Vollen leben (im Luxus leben)
- ins Volle greifen (von dem reichlich Verfügbaren uneingeschränkt nehmen)
- voll und bei (Segeln: mit vollen Segeln und so hart am Wind wie möglich)
-
erfüllt, durchdrungen von
- Beispiele
-
- ein volles (von Gefühlen volles) Herz
- ein Herz voll Liebe
- ein Leben voll Arbeit
- sie ist voll Tatkraft, voll [von] [tiefer] Dankbarkeit
- (gehoben) voll des Lobes/des Lobes voll [über jemanden, über etwas] sein (jemanden, etwas überaus loben)
- (umgangssprachlich) den Kopf voll [mit seinen eigenen Sorgen] haben (an vieles zu denken haben)
- voll Spannung zuhören
-
völlig betrunken
- Gebrauch
- salopp
- Beispiele
-
- Mensch, ist der voll!
- voll nach Hause kommen
-
-
-
füllig, rundlich
- Beispiele
-
- ein volles Gesicht
- ein voller Busen
- volle Lippen
- er ist voller geworden
-
- Beispiel
-
- volles Haar
-
in kräftiger, reicher Entfaltung
- Beispiele
-
- volle Töne, Farben
- eine volle Stimme haben
- der volle Geschmack dieses Kaffees
- voll tönen
-
-
-
völlig, vollständig, ganz, uneingeschränkt
- Beispiele
-
- die volle Summe
- einen vollen Tag, Monat warten müssen
- die Uhr schlägt die vollen Stunden
- bei vollem Lohnausgleich
- er erhob sich zu seiner vollen Größe
- mit vollem Namen unterschreiben
- die frische Luft in vollen Zügen einatmen
- die Bäume stehen in voller Blüte
- in voller Fahrt bremsen
- die Maschine läuft auf vollen Touren
- die Ernte ist in vollem Gange
- die volle Wahrheit sagen
- für etwas die volle Verantwortung übernehmen
- ich sage das in vollem, in vollstem Ernst
- das war ein voller Erfolg
- (seemännische Kommandos) volle Kraft voraus, zurück! (mit voller Motorleistung vorwärts- bzw. rückwärtsfahren)
- das Dutzend ist gleich voll
- der Mond ist voll (es ist Vollmond)
- eine Maschine voll auslasten
- das Resultat ist voll befriedigend
- für eine Tat voll [und ganz] verantwortlich sein
- etwas voll billigen, unterstützen
- (umgangssprachlich) voll da sein (geistig rege, leistungsfähig sein)
- der Abfahrtsläufer ist nicht voll (umgangssprachlich, besonders Sport; nicht mit vollem Einsatz) gefahren
- (Sportjargon) die Stürmerin hat voll durchgezogen (mit voller Wucht geschossen)
- voll (den vollen Fahrpreis) bezahlen müssen
- das Geld voll (ohne Abzüge) ausbezahlt bekommen
- jemanden voll ansehen (ihm gerade ins Gesicht sehen)
- die voll entwickelten Blüten der Obstbäume
- voll klimatisierte Räume
- die voll automatisierte Produktion
- 〈substantiviert:〉 (Kegeln) ein Wurf in die Vollen (Wurf auf alle neun Kegel)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- jemanden für voll ansehen, nehmen (jemanden ernst nehmen, als vollwertig ansehen)
- in die Vollen gehen (umgangssprachlich: die verfügbaren Mittel verschwenderisch anwenden, die verfügbaren Kräfte, z. B. eines Motors, voll einsetzen; eigentlich = [beim Kegeln] in die Vollen [= auf alle neun Kegel] werfen)
-
bezeichnet bei der Uhrzeit die volle Stunde
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Beispiele
-
- die Uhr schlägt, es schlägt gleich voll
- der Bus fährt immer 5 nach voll
-
Herkunft
ⓘmittelhochdeutsch vol, althochdeutsch fol, ursprünglich altes Partizip und eigentlich = gefüllt
Wussten Sie schon?
ⓘ- Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.
Typische Verbindungen (computergeneriert)
ⓘ
Anzeigen:
Sehr häufig in Verbindung mit voll | |
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Substantive | Umfang |
Verben | stecken |
Adjektive | regal |
Häufig in Verbindung mit voll | |
Substantive | Wucht Gang |
Verben | rammeln |
Adjektive | halb |
Seltener in Verbindung mit voll | |
Substantive | Power |
Verben | stehen liegen |
Adjektive | |
Selten in Verbindung mit voll | |
Substantive | Höhe Länge Erfolg Stolz |
Verben | konzentrieren sein setzen stimmen |
Adjektive | diplomatisch arm dunkel sinnlich warm schal |