durch Unter- und Oberkiefer gebildete, durch die Lippen verschließbare Öffnung im unteren Teil des menschlichen Gesichts, die zur Nahrungsaufnahme und zur Hervorbringung sprachlicher Laute dient
Beispiele
ein großer, voller, sinnlicher, zahnloser, roter, lächelnder Mund
ein bitterer Mund
vor Staunen blieb ihr der Mund offen stehen
(gehoben veraltend) sein Mund ist für immer verstummt (er ist gestorben)
den Mund öffnen, [zu einer Grimasse, vor Schmerz] verziehen, aufreißen
(umgangssprachlich) stopf dir doch den Mund nicht so voll! (iss nicht so gierig!)
sie küsste seinen Mund
er küsste sie auf den Mund
aus dem Mund riechen (einen üblen Mundgeruch haben)
mit offenem Mund (erstaunt) zuhören
einige Mund voll Kartoffelbrei essen
sie hat einen herben Zug um den Mund
das höre ich aus deinem Mund (von dir) zum ersten Mal
der Verunglückte wurde von Mund zu Mund beatmet
der Kranke hatte Schaum vor dem Mund
〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) sie hat vier hungrige Münder zu stopfen (vier Kinder zu versorgen)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
jemandes Mund steht nicht still (umgangssprachlich: jemand hat unaufhörlich etwas zu erzählen)
den Mund nicht aufbekommen/aufkriegen (umgangssprachlich: nicht reden, sich zu etwas nicht äußern können)
den Mund [zu] voll nehmen (umgangssprachlich: großsprecherisch sein)
den Mund [nicht] aufmachen/auftun (umgangssprachlich: sich zu etwas [nicht] äußern; etwas/nichts sagen)
Mund und Augen/Nase aufreißen/aufsperren (umgangssprachlich: fassungslos erstaunt sein)
einen großen Mund haben (umgangssprachlich: ein Prahler und vorlaut sein)
den Mund halten (umgangssprachlich: 1. schweigen [und dabei etwas unterdrücken, was man sagen wollte]. 2. ein Geheimnis nicht verraten.)
seinen Mund halten (umgangssprachlich: nichts von einer Sache verraten)
sich <Dativ> den Mund fransig/fusselig reden (umgangssprachlich: lange [vergeblich] auf jemanden einreden)
jemandem [mit etwas] den Mund stopfen (umgangssprachlich: jemanden durch etwas zum Schweigen bringen)
jemandem den Mund verbieten (jemandem untersagen, seine Meinung zu äußern)
sich <Dativ> den Mund verbrennen (umgangssprachlich: sich durch unbedachtes Reden schaden)
jemandem den Mund wässrig machen (umgangssprachlich: durch enthusiastische Schilderungen jemandes Verlangen nach etwas erregen)
nicht auf den Mund gefallen sein (umgangssprachlich: schlagfertig sein)
aus berufenem Munde (aus sicherer Quelle, von kompetenter Seite)
etwas, jemanden dauernd im Mund führen (etwas, jemandes Namen ständig im Gespräch erwähnen, als Wort gebrauchen)
in aller Munde sein (sehr bekannt, populär sein)
jemandem etwas in den Mund legen (1. jemanden bestimmte Worte sagen lassen. 2. jemanden auf eine bestimmte Antwort hinlenken. 3. jemandem etwas zuschreiben, was er nicht gesagt hat.)
jemandem nach dem/zum Munde reden (jemandem immer zustimmen, das sagen, was der andere gern hören will)
jemandem über den Mund fahren (umgangssprachlich: jemandem das Wort abschneiden, jemandem scharf antworten)
von Mund zu Mund gehen (durch Weitererzählen verbreitet werden)
sich <Dativ> etwas vom/(selten:) am Mund[e] absparen (sich etwas unter Opfern, durch persönliche Einschränkung ersparen)
du hast wohl deinen Mund zu Hause gelassen! (scherzhaft: warum bist du hier bei anderen so schweigsam?)