die Augen öffnen, aufschlagen, auf jemanden richten
sich die Augen reiben, verderben
einem Toten die Augen zudrücken
ein blaues Auge haben (durch eine Verletzung o. Ä. um das Auge einen Bluterguss haben)
schlechte, gute Augen haben (schlecht, gut sehen können)
auf einem Auge blind sein
jemandem nicht in die Augen sehen können (jemandem gegenüber ein schlechtes Gewissen haben)
jemandem stehen die Tränen in den Augen (jemand ist dem Weinen nahe)
etwas mit bloßem, unbewaffnetem, (österreichisch:) freiem Auge (ohne optisches Hilfsmittel) sehen können
etwas mit eigenen Augen gesehen haben
ein klares Ziel vor Augen haben
das Kind verunglückte vor den Augen seiner Mutter
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
das Auge des Gesetzes (scherzhaft: die Polizei)
so weit das Auge reicht (so weit man sehen kann)
jemandes Augen brechen (gehoben: jemand stirbt)
jemandem gehen die Augen auf (jemand durchschaut plötzlich einen Sachverhalt, erkennt Zusammenhänge, die er vorher nicht gesehen hatte)
jemandem gehen die Augen noch auf (umgangssprachlich: jemand wird noch die bittere Erfahrung machen, dass sich etwas anders verhält, als er glaubte)
jemandem gehen die Augen über (1. jemand ist durch einen Anblick überwältigt. 2. gehoben; jemand beginnt zu weinen; nach Johannes 11, 35.)
sehenden Auges (gehoben: leichtsinnig; obwohl man die Gefahr kommen sieht)
den [eigenen] Augen nicht trauen (umgangssprachlich: vor Überraschung etwas nicht fassen können)
das Auge beleidigen (von einem ästhetischen Gesichtspunkt aus betrachtet sehr unschön, unharmonisch sein)
ein Auge voll Schlaf nehmen (ein wenig, für ganz kurze Zeit schlafen)
Augen wie ein Luchs haben (sehr scharf sehen und alles bemerken)
hinten keine Augen haben (umgangssprachlich: nicht sehen können, was hinter einem vor sich geht)
seine Augen überall haben (auf alles aufpassen, sich nichts entgehen lassen)
[große] Augen machen (umgangssprachlich: staunen, sich wundern)
jemandem [schöne] Augen machen (umgangssprachlich: mit jemandem einen Flirt anfangen)
die Augen offen haben/halten (achtgeben, aufpassen)
die Augen schließen/zumachen (verhüllend: sterben)
die Augen vor etwas verschließen (etwas nicht zur Kenntnis nehmen, nicht wahrhaben wollen)
sich [nach jemandem, etwas] die Augen aus dem Kopf sehen/schauen (umgangssprachlich: intensiv [vergeblich] suchen oder erwartend Ausschau halten)
jemandem am liebsten die Augen auskratzen mögen (umgangssprachlich: so wütend sein auf jemanden, dass man dieser Person am liebsten etwas Böses antäte)
ein Auge/beide Augen zudrücken (umgangssprachlich: etwas nachsichtig, wohlwollend übersehen)
ein Auge riskieren (umgangssprachlich: einen verstohlenen Blick auf jemanden, etwas werfen)
ein Auge auf jemanden, etwas werfen (umgangssprachlich: sich für jemanden, etwas zu interessieren beginnen)
ein Auge auf jemanden, etwas haben (1. auf jemanden, etwas achtgeben. 2. an jemandem, etwas Gefallen finden.)
die Augen auf null gestellt haben (salopp veraltend: tot sein)
ein Auge für etwas haben (das richtige Verständnis, ein Urteilsvermögen für etwas haben)
kein Auge zutun (umgangssprachlich: nicht schlafen [können])
Augen im Kopf haben (umgangssprachlich: etwas durchschauen, beurteilen können)
keine Augen im Kopf haben (umgangssprachlich: nicht aufpassen)
nur Augen für jemanden, etwas haben (umgangssprachlich: jemanden, etwas ganz allein beachten)
jemandem die Augen öffnen (jemanden darüber aufklären, wie unerfreulich etwas in Wirklichkeit ist)
sich die Augen ausweinen/aus dem Kopf weinen (sehr weinen; aus dem Klagelied Jeremias 2, 11)
jemandem etwas an den Augen ablesen (die unausgesprochenen Wünsche des anderen von allein erkennen)
jemandem etwas aufs Auge drücken (salopp: jemandem etwas [Unangenehmes] aufbürden)
jemanden, etwas nicht aus den Augen lassen (jemanden, etwas scharf beobachten)
jemanden, etwas aus dem Auge/aus den Augen verlieren (die Verbindung mit jemandem verlieren, etwas nicht weiterverfolgen)
nicht mehr/kaum noch aus den Augen sehen können (umgangssprachlich: sehr müde, erschöpft, mitgenommen sein)
geh mir aus den Augen! (geh weg!, lass dich hier nicht mehr blicken!)
jemandem aus den Augen sehen (selten: jemandes Augen anzusehen sein)
jemandem, einander Auge in Auge gegenüberstehen (jemandem, einander ganz nahe gegenüberstehen)
jemanden, etwas im Auge haben (auf jemanden, etwas sein besonderes Interesse, seine Aufmerksamkeit richten: sie hatte den Schüler schon seit einiger Zeit im Auge)
jemanden, etwas im Auge behalten (jemanden beobachten, etwas verfolgen)
in jemandes Augen (nach jemandes Ansicht)
[jemandem] ins Auge/in die Augen fallen/springen (auffallen)
jemandem ins Auge/in die Augen stechen (umgangssprachlich: jemandes Wunsch wecken, es zu besitzen)
jemandem zu tief in die Augen gesehen haben (sich in jemanden verliebt haben)
etwas ins Auge fassen (sich etwas vornehmen)
einer Gefahr ins Auge sehen (einer Gefahr mutig entgegentreten)
ins Auge gehen (umgangssprachlich: schlecht enden, üble Folgen haben)
in jemandes Augen steigen/sinken (bei jemandem an Ansehen, Achtung gewinnen, verlieren)
mit einem lachenden und einem weinenden Auge (teils erfreut, teils betrübt; wohl nach Shakespeare, Hamlet I, 2)
mit offenen Augen schlafen (umgangssprachlich: 1. [oft als Vorwurf an jemanden gerichtet] nicht aufpassen und daher etwas nicht wissen oder wahrnehmen, was unangenehme oder nachteilige Auswirkungen haben kann. 2. dösen.)
mit einem blauen Auge davonkommen (umgangssprachlich: ohne großen Schaden, glimpflich davonkommen)
etwas, jemanden mit anderen/neuen Augen [an]sehen/betrachten (mit einem neuen Verständnis betrachten)
jemanden, etwas mit den Augen verfolgen (jemandem, einer Sache genau zusehen, aufmerksam hinterherblicken)
jemanden, etwas mit den Augen verschlingen (umgangssprachlich: mit begehrlichen Blicken ansehen)
jemanden mit den Augen ausziehen (umgangssprachlich: jemanden voll sexueller Begierde ansehen)
etwas nicht nur um jemandes schöner blauer Augen willen tun (nicht aus reiner Gefälligkeit tun)
Auge um Auge, Zahn um Zahn (Gleiches wird mit Gleichem vergolten; nach 2. Mose 21, 24)
unter vier Augen (zu zweit, ohne weitere Zeugen)
unter jemandes Augen (in jemandes Anwesenheit)
jemandem nicht [wieder] unter die Augen kommen/treten dürfen (bei jemandem unerwünscht sein, nicht wieder erscheinen dürfen)
jemandem wird [es] schwarz vor [den] Augen (jemand wird ohnmächtig)
vor aller Augen (in der Öffentlichkeit; öffentlich)
jemandem, sich etwas vor Augen führen/halten/stellen (jemandem, sich etwas deutlich zeigen, klarmachen)
jemandem vor Augen schweben (jemandem deutlich ins Bewusstsein treten)
die Augen waren größer als der Magen (jemand hat sich mehr auf den Teller getan, als er essen kann)
in diese Suppe schauen mehr Augen hinein als heraus (umgangssprachlich scherzhaft: sie ist sehr dünn, wenig gehaltvoll)
aus den Augen, aus dem Sinn (was man nicht mehr sieht, das vergisst man leicht)
(bei Pflanzen, besonders bei Kartoffel, Rebe, Obstbaum) Keim, Knospenansatz