durch Einwirkung zersetzender Bakterien [und unter Entwicklung übel riechender Gase] in Gärung, Verwesung geraten, übergegangen [und dadurch verdorben, unbrauchbar]
Beispiele
faules Fleisch, Obst, Holz
das Wasser hat einen faulen Geruch
die Eier sind, schmecken faul
der Tümpel riecht faul (riecht nach Fäulnis)
sehr zweifelhaft, bedenklich; nicht einwandfrei, nicht in Ordnung und daher unbefriedigend
Gebrauch
umgangssprachlich abwertend
Beispiele
ein fauler Kompromiss
das ist eine ganz faule Sache
eine faule (unglaubwürdige) Ausrede
ein fauler (ungedeckter) Wechsel
an der Sache ist etwas faul
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
etwas ist faul im Staate Dänemark (hier stimmt etwas nicht, ist etwas nicht in Ordnung; nach Shakespeare, Hamlet I, 4: something is rotten in the state of Denmark)
abgeneigt zu arbeiten, sich zu bewegen, sich anzustrengen; nicht gern tätig; bequem, träge
Herkunft
schon mittelhochdeutsch, eigentlich = so lange liegen geblieben, bis Fäulnis eintritt
Beispiele
ein fauler Schüler
ein faules Leben führen
er hat heute seinen faulen Tag (an dem er nichts tut)
er ist zu faul zum Schreiben
faul herumliegen
(salopp abwertend) stinkend faul sein (eine extreme Faulheit zeigen)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
nicht faul (ohne zu zögern, schnell reagierend, rasch bei der Hand: sie, nicht faul, beantwortete seine Zudringlichkeit mit einer Ohrfeige)