(von einer höheren Instanz ausgehende) Aufforderung zu einem bestimmten Tun oder Verhalten; Aufruf
Grammatik
ohne Plural
Beispiele
der Ruf zu den Waffen
〈in übertragener Bedeutung:〉 dem Ruf des Herzens, des Gewissens folgen
öffentlich von einer größeren Gruppe von Personen nachdrücklich vorgebrachte Forderung, bekundetes Verlangen
Grammatik
ohne Plural
Beispiel
der Ruf nach Gerechtigkeit wurde immer lauter
Berufung in ein hohes (wissenschaftliches oder künstlerisches) Amt, besonders auf einen Lehrstuhl
Grammatik
Plural selten
Beispiele
an jemanden ergeht ein Ruf
sie bekam, erhielt einen Ruf [als ordentliche Professorin] an die Universität Bonn/nach Bonn
er hat den Ruf [auf den Lehrstuhl, das Ordinariat] abgelehnt
Beurteilung, die jemand, etwas von der Allgemeinheit erfährt; Meinung, die die Allgemeinheit von jemandem, etwas hat
Grammatik
ohne Plural
Beispiele
der Ruf dieses Hotels ist ausgezeichnet
einen guten, schlechten, zweifelhaften Ruf haben
einen guten Ruf genießen
sie hat sich einen großen Ruf (große Wertschätzung)/den Ruf (Namen) einer Expertin erworben
[durch/mit etwas] seinen Ruf (sein Ansehen) aufs Spiel setzen, ruinieren
das schadete seinem Ruf, war seinem Ruf als Wissenschaftler abträglich
in einen üblen Ruf kommen
er brachte sie in einen falschen Ruf
ein Pianist von internationalem Ruf (ein international anerkannter Pianist)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
besser als sein Ruf sein (zu Unrecht kein gutes Ansehen genießen; nach einer Stelle aus den „Epistolae ex Ponto“ des römischen Dichters Ovid [43 v. Chr. bis etwa 18 n. Chr.])
ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert