krat­zen

Wortart:
schwaches Verb
Häufigkeit:
▒▒░░░
Aussprache:
Betonung
kratzen
Lautschrift
🔉[ˈkratsn̩]

Rechtschreibung

Worttrennung
krat|zen
Beispiele
du kratzt; sich kratzen

Bedeutungen (7)

    1. mit etwas Spitzem, Scharfem, Rauem, besonders mit Nägeln oder Krallen, ritzen oder schaben
      Beispiele
      • jemanden im Gesicht kratzen
      • die Katze hat ihn gekratzt
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 sich den Bart kratzen (umgangssprachlich scherzhaft; sich rasieren)
    2. die Nägel oder Krallen gebrauchen
      Beispiele
      • Vorsicht, die Katze kratzt
      • das Mädchen wehrte sich, kratzte und biss
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • zu kratzen haben (umgangssprachlich: sich einschränken und sich abplagen müssen, um etwas, besonders die Mittel für den Lebensunterhalt, zu beschaffen: sie hatte ihr ganzes Leben lang hart zu kratzen)
    3. mit der Spitze, mit der scharfen, rauen Seite [von etwas] auf etwas reiben, scheuern und ein entsprechendes Geräusch von sich geben
      Beispiel
      • ein altes Gerät, bei dem die Nadel auf der Schallplatte kratzte
    4. mit etwas Spitzem, Scharfem, Rauem, besonders mit Nägeln oder Krallen, an oder auf etwas reiben, scheuern [und ein entsprechendes Geräusch verursachen]
      Beispiele
      • der Hund kratzte an der Tür und wollte herein
      • mit dem Messer [im Topf] kratzen
      • etwas blank kratzen (so kratzen, dass es blank wird)
      • er kratzt (scherzhaft; spielt dilettantisch [mit entsprechend falscher, rauer o. ä. Tongebung]) auf seiner Geige
    5. mit der Kratze in einzelne Fasern auflösen
      Gebrauch
      Spinnerei
      Beispiel
      • Wolle kratzen
  1. wegen eines Juckreizes [leicht] kratzen (1a), an einer Körperstelle reiben, scheuern
    Beispiele
    • kratz mich bitte mal [auf dem Rücken]!
    • sich hinter dem Ohr, sich den Kopf kratzen
    • sich blutig, wund kratzen (sich an einer Körperstelle kratzen, bis sie blutig, wund ist)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (landschaftlich) das Lob hat ihn mächtig gekratzt (hat ihm wohlgetan)
    1. aufgrund seiner rauen o. ä. Beschaffenheit bei jemandem eine Art Juckreiz verursachen
      Beispiele
      • der neue Pullover kratzt fürchterlich [auf der Haut]
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 das kratzt (umgangssprachlich; stört, beunruhigt) ihn wenig, nicht
    2. aufgrund seiner Beschaffenheit, seiner [schlechteren] Qualität eine Empfindung von Wundsein, Brennen im Rachen hervorrufen
      Beispiele
      • der Wein kratzt [im Hals]
      • der Tabak, Rauch kratzt in der Kehle
      • 〈unpersönlich:〉 ich glaube, ich bin erkältet, es kratzt [mir/mich] im Hals
  2. durch Scharren, Ritzen, Kratzen (1a) in, auf etwas erzeugen
    Beispiel
    • seinen Namen, ein Zeichen in die Wand kratzen (einritzen)
    1. schabend, scheuernd entfernen
      Beispiele
      • das Eis von der Scheibe kratzen
      • die Reste aus der Schüssel kratzen
    2. schabend, sparsam streichend an, auf eine bestimmte Stelle bringen
      Beispiel
      • die Butter aufs Brot kratzen
  3. durch Wegnehmen, Ansichnehmen beschaffen; stehlen
    Gebrauch
    landschaftlich
  4. Gebrauch
    umgangssprachlich
    Beispiel
    • an jemandes Image kratzen

Herkunft

mittelhochdeutsch kratzen, althochdeutsch chrazzōn, Herkunft ungeklärt

Grammatik

schwaches Verb; Perfektbildung mit „hat“

Typische Verbindungen (computergeneriert)

Anzeigen:
kratzen
Mentor KI Banner

Die Duden-Bücherwelt  

Noch Fragen?