(beim Menschen und bestimmten Wirbeltieren) Körperteil, der Rumpf und Kopf miteinander verbindet und besonders die Bewegung des Kopfes ermöglicht
Beispiele
ein schlanker, kurzer, gedrungener, ungewaschener Hals
sie reckten die Hälse, um etwas sehen zu können
sich den Hals brechen
einem Tier den Hals umdrehen (es töten)
bis an den Hals/bis zum Hals im Wasser stehen
jemandem um den Hals fallen (ihn in einem plötzlichen, heftigen Gefühl von Zuneigung, Freude oder Kummer umarmen)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
Hals über Kopf (umgangssprachlich: überstürzt, sehr eilig und ohne vorherige Planung: Hals über Kopf das Land verlassen; ursprünglich „über Hals und Kopf“, „über Hals, über Kopf“ mit der Vorstellung des Sichüberschlagens)
einen [dicken] Hals haben (umgangssprachlich: wütend sein)
sich <Dativ> nach jemandem, etwas den Hals verrenken (umgangssprachlich: erwartungsvoll oder neugierig nach jemandem, etwas Ausschau halten)
einen langen Hals machen (umgangssprachlich: sich recken, um [über andere hinweg] etwas sehen zu können)
jemandem den Hals abschneiden/umdrehen/brechen (umgangssprachlich: jemanden [wirtschaftlich] zugrunde richten, ruinieren)
jemanden/jemandem den Hals kosten, jemandem den Hals brechen (umgangssprachlich: jemandes Verderben sein, jemanden ruinieren; ursprünglich bezogen auf das Gehängtwerden)
sich <Dativ> die Pest o. Ä. an den Hals ärgern (umgangssprachlich veraltet: sich über längere Zeit so sehr über jemanden, etwas ärgern, dass man schließlich dadurch krank wird)
jemanden, etwas am/auf dem Hals haben (umgangssprachlich: mit jemandem, etwas belastet sein; viel Mühe oder Ärger mit jemandem, etwas haben: sie hat immer ziemlich viel am Hals)
sich jemandem an den Hals werfen (umgangssprachlich: sich jemandem aufdrängen)
jemandem jemanden auf den Hals schicken/hetzen (umgangssprachlich: jemanden, der unerwünscht ist, zu jemandem schicken)
sich <Dativ> jemanden, etwas auf den Hals laden (umgangssprachlich: sich mit jemandem, etwas belasten und dadurch viel Arbeit und Verantwortung auf sich nehmen)
bis zum/über den Hals (umgangssprachlich: völlig, total: ich stecke bis über den Hals in Arbeit, in Schulden)
sich um den/um seinen Hals reden (umgangssprachlich: sich durch unvorsichtige Äußerungen um seine Position, seine Existenz bringen)
jemandem mit etwas vom Hals[e] bleiben (umgangssprachlich: jemanden mit etwas nicht belästigen)
sich <Dativ> jemanden, etwas vom Hals[e] halten (umgangssprachlich: sich mit jemandem, auf etwas nicht einlassen)
sich <Dativ> jemanden, etwas vom Hals[e] schaffen (umgangssprachlich: sich von jemandem, etwas befreien; jemanden, der, etwas, was einem lästig ist, abschütteln)
der Rachenraum mit Kehlkopf, Luft- und Speiseröhre als Sitz der Atem- und Stimmwege; Schlund, Kehle
Beispiele
ein rauer, entzündeter, trockener Hals
mein Hals tut weh
das Bier rann ihm eiskalt den Hals hinunter
(umgangssprachlich) jemandem den Hals zudrücken (jemanden erwürgen)
eine Gräte war ihm im Hals stecken geblieben
(umgangssprachlich) er hat es im Hals (hat Halsschmerzen)
〈in übertragener Bedeutung:〉 sein Geld durch den Hals jagen (viel trinken)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
den Hals nicht vollkriegen/voll genug kriegen [können] (umgangssprachlich: nie genug bekommen [können])
aus vollem Hals[e] (sehr laut: sie lachten aus vollem Hals)
etwas in den falschen Hals bekommen (umgangssprachlich: etwas gründlich missverstehen [und deshalb übel nehmen]; geht von der Vorstellung aus, dass etwas in die Luftröhre statt in die Speiseröhre gerät und dabei einen heftigen Hustenreiz hervorruft)
etwas hängt/wächst jemandem zum Hals[e] heraus (umgangssprachlich: jemand ist einer Sache überdrüssig: dein ewiges Gejammere hängt mir zum Hals heraus; geht von der Tatsache aus, dass Tieren, die sich überfressen haben, das letzte Stück zum Hals heraushängen kann)
[sich verjüngender] oberer Teil einer Flasche oder Ampulle