Übung (am Boden, Barren, Schwebebalken o. Ä.), bei der der Körper vor- oder rückwärts um die eigene Querachse gedreht wird
Gebrauch
Turnen
Beispiel
eine Rolle [vorwärts, rückwärts] machen, ausführen
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
eine Rolle rückwärts machen (umgangssprachlich: plötzlich eine andere Meinung vertreten, von einem Vorhaben abrücken)
Figur, bei der sich das Flugzeug um seine Längsachse dreht
Gebrauch
Kunstfliegen
Beispiel
eine Rolle fliegen
leicht drehbare, hinten am Motorrad des Schrittmachers an einem Gestell befestigte Walze, die dem Radfahrer dichtes Mitfahren im Windschatten ermöglicht
Gebrauch
Radsport
Beispiel
an der Rolle fahren
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
von der Rolle sein, kommen (umgangssprachlich: nicht mehr mithalten können, den Anschluss verlieren)
jemanden von der Rolle bringen (umgangssprachlich: dafür sorgen, dass jemand nicht mehr mithalten kann)
von einem Schauspieler zu verkörpernde Gestalt
Herkunft
nach dem ursprünglich auf Schriftrollen aufgezeichneten Probentext
Beispiele
eine wichtige, tragende, unbedeutende, kleine Rolle
die Rolle der Julia ist ihr auf den Leib geschrieben
diese Rolle ist falsch besetzt worden
er hat in dem Film eine Rolle als Detektiv
seine Rolle gut, schlecht spielen
sie hat ihre Rolle (den Rollentext) schlecht gelernt
ein Stück mit verteilten Rollen lesen
〈in übertragener Bedeutung:〉 wir begnügen uns mit der Rolle des Zuschauers
Stellung, [erwartetes] Verhalten innerhalb der Gesellschaft
Beispiele
anerzogene Rollen
die soziale Rolle
die Rolle der Frau in Vergangenheit und Gegenwart
die führende Rolle der Partei
die Rollen in der Gesellschaft vertauschen
er fühlte sich seiner Rolle als Vermittler nicht mehr gewachsen
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
[gern] eine Rolle spielen mögen/wollen (großes Geltungsbedürfnis haben)
bei etwas eine Rolle spielen (an einer Sache in bestimmter Weise teilhaben, mitwirken)
[k]eine Rolle [für jemanden, etwas/bei jemandem, einer Sache] spielen ([nicht] wichtig, [un]wesentlich [für jemanden, etwas] sein: das spielt doch keine Rolle!; die größte Rolle spielt für ihn, was die anderen dazu sagen; Geld spielt [bei ihr, dabei] keine Rolle)
seine Rolle ausgespielt haben (seine Stellung, sein Ansehen verlieren)
aus der Rolle fallen (sich unpassend, ungehörig benehmen; vor anderen etwas sagen oder tun, was Missfallen erregt, weil es nicht dem erwarteten Verhalten entspricht; ursprünglich von einem Schauspieler, der die entsprechende Stelle in seiner Textrolle nicht findet)
sich in seine Rolle finden (gehoben: sich mit seiner Lage und Stellung abfinden, mit den gegebenen Verhältnissen fertigwerden)
sich in seiner Rolle gefallen (gehoben: sich auf seine Stellung und seinen Einfluss etwas einbilden)
sich in jemandes Rolle versetzen [können] (sich in jemandes Lage hineindenken [können])