krie­gen

Wortart:
schwaches Verb
Gebrauch:
umgangssprachlich
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
🔉kriegen
Wort mit gleicher Schreibung
kriegen (bekämpfen – schwaches Verb)

Rechtschreibung

Worttrennung
krie|gen

Bedeutungen (5)

    1. bekommen, erhalten; mit etwas bedacht, versehen werden
      Beispiel
      • ein Geschenk, eine Belohnung, einen Preis kriegen
    2. jemandem (als Äquivalent, als Bezahlung o. Ä.) zuteilwerden; (etwas, worauf ein Anspruch besteht) bekommen, erhalten
      Beispiele
      • Gehalt, Urlaub kriegen
      • ich kriege noch 5 Euro von dir (du schuldest mir noch 5 Euro)
      • was kriegen Sie (verlangen Sie) für Ihre Arbeit?
      • er kriegt 20 Euro für die Stunde (verdient 20 Euro in der Stunde)
    3. jemandem zugestellt, übermittelt werden
      Beispiel
      • Post, einen Brief, eine Nachricht kriegen
    4. (als Strafe o. Ä.) hinnehmen müssen; bekommen, erhalten
      Beispiele
      • eine Ohrfeige, Schelte, Schläge kriegen
      • für den Einbruch hat er [ein Jahr] Gefängnis gekriegt (ist er mit [einem Jahr] Gefängnis bestraft worden)
    5. (an einer bestimmten Körperstelle) plötzlich von etwas getroffen werden
      Beispiel
      • einen Stoß, einen Tritt kriegen
    6. von etwas befallen, erfasst werden
      Beispiele
      • Wut, Angst kriegen
      • einen Schrecken kriegen
      • allmählich Hunger kriegen
      • Falten, eine Glatze kriegen (faltig, kahlköpfig werden)
    7. sich etwas zuziehen; erleiden
      Beispiel
      • eine schwere Krankheit, Fieber, einen Herzinfarkt kriegen
    8. zu erwarten haben; mit etwas rechnen müssen
      Beispiele
      • Besuch, Gäste kriegen
      • Ärger kriegen
      • Schnee, Regen kriegen
    9. in einen bestimmten Zustand geraten
      Beispiel
      • Löcher, Risse kriegen (löcherig, rissig werden)
    10. jemandem erteilt werden
      Beispiele
      • einen Befehl, keine Erlaubnis kriegen
      • er kriegt immer seinen Willen (seinen Wünschen wird immer nachgegeben)
    1. (durch eigenes Bemühen) zu etwas kommen; sich verschaffen
      Beispiele
      • eine [neue] Stellung, keine Arbeit kriegen
      • er hat noch einen Platz gekriegt
      • keinen Anschluss, keine Verbindung beim Telefonieren kriegen
      • einen Einblick in etwas, einen Eindruck von etwas kriegen (gewinnen, erlangen)
      • er hat sie endlich gekriegt (für sich gewinnen können)
    2. kaufen können, (gegen Geld) erhalten
      Beispiele
      • das Buch ist nicht mehr zu kriegen
      • er hat die Sachen billig gekriegt
      • was kriegen Sie? (was wünschen Sie, was möchten Sie haben?)
    3. hervorbringen, entstehen lassen
      Beispiele
      • der Baum hat Blüten gekriegt
      • sie kriegt ein Kind, ein Baby (ist schwanger)
    4. zu einem bestimmten Verhalten o. Ä. bringen
      Beispiele
      • er hat ihn nicht dazu gekriegt mitzugehen
      • er war bei dem Wetter nicht aus dem Haus zu kriegen
    5. erreichen, dass jemand, etwas in einen bestimmten Zustand versetzt wird
      Beispiele
      • das Fleisch weich kriegen
      • sie kriegt ihre Kinder nicht satt
    6. erreichen, dass etwas irgendwohin gelangt
      Beispiele
      • das Klavier durch die Tür kriegen
      • den Ball ins Tor, Netz kriegen
    7. hinkriegen, schaffen, bewältigen
      Beispiel
      • die Sache ist nicht ganz einfach, aber wir werden es schon kriegen
    8. (noch zum richtigen Zeitpunkt) erreichen
      Beispiel
      • die Straßenbahn noch, nicht mehr kriegen
    9. jemandes, einer Sache habhaft werden; fangen, fassen
      Beispiel
      • den Dieb, den Flüchtigen kriegen
    1. in den Stand gesetzt werden, die Möglichkeit haben, etwas [zu seinem Nutzen] zu tun
      Grammatik
      kriegen + Infinitiv mit „zu“
      Beispiel
      • etwas zu kaufen, zu essen, zu sehen kriegen
    2. ertragen müssen
      Grammatik
      kriegen + Infinitiv mit „zu“
      Beispiel
      • wenn er das tut, kriegt er von mir etwas zu hören (werde ich ihm die Meinung sagen)
  1. zur Umschreibung des Passivs
    Grammatik
    kriegen + 2. Partizip
    Beispiel
    • etwas geschenkt, geschickt, gesagt kriegen
  2. Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • es nicht über sich kriegen (sich nicht zu einer [für die eigene oder eine andere Person] unangenehmen Handlung entschließen können: ich habe es nicht über mich gekriegt, ihn abzuweisen)

Herkunft

zu kriegen, ausgehend von der mittelhochdeutschen (mitteldeutschen) Präfixbildung erkrīgen (gekürzt zu mittelhochdeutsch krīgen) = strebend erlangen, erringen

Grammatik

schwaches Verb; Perfektbildung mit „hat“

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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