Fah­ne, die

Wortart:
Substantiv, feminin
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
Fahne
Lautschrift
🔉[ˈfaːnə]

Rechtschreibung

Worttrennung
Fah|ne

Bedeutungen (7)

  1. meist rechteckiges, an einer Seite an einer Stange befestigtes Tuch, das die Farben, das Zeichen eines Landes, eines Vereins, einer Gemeinschaft o. Ä. zeigt und als Symbol o. Ä. für etwas gilt
    Fahne - Fahnen verschiedener Nationen
    Fahnen verschiedener Nationen - © MEV Verlag, Augsburg
    Beispiele
    • eine seidene, zerschlissene Fahne
    • die schwarz-rot-goldene Fahne, die Fahne Schwarz-Rot-Gold
    • die Fahnen flattern im Wind
    • die Fahnen wehen auf halbmast
    • die Fahne aufziehen, hissen
    • die weiße Fahne (Militär; das Zeichen der Kapitulation, der Unterhandlungsbereitschaft) hinaushängen, zeigen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 die Fahne der Freiheit hochhalten (gehoben; für die Freiheit eintreten, kämpfen)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 sie konnten einen Sieg an ihre Fahnen heften (gehoben; den Sieg erringen)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 trotz des 0 : 1 wehen in Bremen die Fahnen nicht auf halbmast (ist man nicht traurig, niedergeschlagen, verliert man nicht den Mut)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • die, seine Fahne/das, sein Fähnchen nach dem Wind drehen, hängen (abwertend: sich [um persönlicher Vorteile willen] sehr schnell der jeweils herrschenden Meinung anschließen, sich an die jeweilige Lage anpassen)
    • die, seine Fahne/das, sein Fähnchen einrollen (die bisherige Position, Stellung aufgeben)
    • etwas auf seine Fahne schreiben (sich etwas zum Ziel setzen, etwas als Programm verkünden und für dessen Verwirklichung kämpfen; mit Bezug darauf, dass in Fahnen früher häufig Inschriften hineingestickt wurden)
    • [sich] etwas an/auf die Fahne heften (1. [sich] etwas zum Ziel setzen, für etwas kämpfen: sie haben sich die Inflationsbekämpfung auf die Fahne geheftet. 2. [für sich] als Erfolg verzeichnen, sich zuschreiben: dieses Verdienst wollte er sich nicht an die Fahne heften.)
    • mit fliegenden Fahnen zu jemandem, etwas übergehen/überlaufen (plötzlich seine Ansichten, seinen Standpunkt ändern und sich ohne Bedenken, in einem kurzen Entschluss auf die andere Seite schlagen)
    • zu den Fahnen eilen (gehoben veraltet: im Kriegsfall freiwillig, aus Überzeugung Soldat werden)
    • zu den Fahnen rufen (gehoben veraltet: zum Kriegsdienst einberufen)
  2. Gebrauch
    umgangssprachlich
    Kurzform für
    Alkoholfahne
  3. zu Korrekturzwecken auf losen Blättern oder Streifen hergestellter Abzug eines gesetzten, noch nicht auf Seitenformat gebrachten Textes
    Gebrauch
    Druckwesen
  4. lange Behaarung des Schwanzes bei bestimmten Jagdhunden und bei Eichhörnchen
    Gebrauch
    Jägersprache
  5. aus einzelnen Ästen bestehender Teil der Vogelfeder zu beiden Seiten des Federkiels; Vexillum (2)
    Gebrauch
    Zoologie
  6. die übrigen Blütenblätter teilweise umgreifendes, oberes, größtes Blütenblatt bei Schmetterlingsblütlern; Vexillum (3)
    Gebrauch
    Botanik
  7. Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee der DDR
    Gebrauch
    umgangssprachlich veraltend
    Beispiel
    • gleich nach der Schule kam die Fahne

Herkunft

mittelhochdeutsch van(e), althochdeutsch fano, ursprünglich = Gewebe; die Bedeutung „Fahne“ wohl entstanden durch Kürzung aus althochdeutsch gundfano = Kriegsfahne

Grammatik

die Fahne; Genitiv: der Fahne, Plural: die Fahnen

Typische Verbindungen (computergeneriert)

Anzeigen:
Fahne
Mentor KI Banner

Die Duden-Bücherwelt  

Noch Fragen?