etwas mit Nadel und Faden annähen, mit einem Faden umwickeln
die Marionetten hängen an Fäden
einen Knoten in den Faden machen
〈in übertragener Bedeutung:〉 wir wollen den Faden nicht weiterspinnen (den Gedanken nicht weiterverfolgen)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
der rote Faden (der leitende, verbindende Grundgedanke: sich als roter Faden/wie ein roter Faden durch etwas hindurchziehen; nach Goethes „Wahlverwandtschaften“ [2, 2], wo eine alles verbindende Hauptidee mit dem durchlaufenden roten Faden im Tauwerk der englischen Marine verglichen wird)
alle Fäden laufen in jemandes Hand zusammen/ jemand hat, hält alle Fäden [fest] in der Hand (jemand überschaut und lenkt alles, übt entscheidenden Einfluss auf alles aus; ursprünglich bezogen auf die Spinn- oder Webearbeit, dann mit Bezug auch auf den Marionettenspieler, der mithilfe der Fäden die Puppen bewegt)
keinen trockenen Faden [mehr] am Leibe haben (umgangssprachlich: völlig durchnässt sein)
die Fäden ziehen ([insgeheim] den entscheidenden Einfluss haben, die eigentliche Macht ausüben; bezogen auf den Marionettenspieler)
den Faden verlieren (beim Sprechen, Reden plötzlich nicht mehr weiterwissen, den gedanklichen Zusammenhang verlieren; eigentlich = den Faden beim Garnwickeln, Spinnen o. Ä. aus der Hand gleiten lassen)
keinen guten Faden an jemandem lassen (umgangssprachlich: nur Schlechtes über jemanden sagen, jemanden gründlich schlechtmachen; aus der Webersprache, eigentlich = bei der Prüfung eines Meisterstückes den Faden [= die Gesamtheit der Fäden, aus der der Stoff gewebt ist] nicht gut genug finden)
an einem [dünnen/seidenen] Faden hängen (sehr gefährdet, bedroht sein; in seinem Fortgang, Ausgang äußerst ungewiss sein)
etwas, was die Form eines Fadens (1) hat, einem Faden ähnlich sieht
Grammatik
Plural: Fäden
Beispiele
ein dünner Faden Blut rann aus seinem Mund
sie hat schon silberne Fäden im Haar
die Fäden von den Bohnen abziehen
der Sirup zieht Fäden
Maßeinheit, die etwa 1,80 m entspricht und besonders zur Angabe der Wassertiefe dient