Kopf, der

Wortart:
Substantiv, maskulin
Häufigkeit:
▒▒▒▒
Aussprache:
Betonung
🔉Kopf

Rechtschreibung

Worttrennung
Kopf
Beispiele
Kopf hoch!; von Kopf bis Fuß; jemandem zu Kopf steigen; die Haare über Kopf föhnen; über Kopf oder überkopf arbeiten; einen Ball über Kopf oder überkopf schlagen; aber nur die Schmerzen strahlten über Kopf und Nacken bis in beide Schultern; auf dem Kopf stehen; das Bild, der Turner steht auf dem Kopf; vgl. aber kopfstehen

Bedeutungen (5)

  1. oft rundlicher [durch den Hals mit dem Rumpf verbundener] Körperteil des Menschen und vieler Tiere, zu dem Gehirn, Augen, Nase, Mund und Ohren gehören
    Beispiele
    • ein dicker, großer, kahler, ausdrucksvoller Kopf
    • der Kopf einer Katze, eines Vogels
    • ihr Kopf sank auf die Brust
    • die Zuschauer standen Kopf an Kopf (dicht gedrängt)
    • Kopf oder Zahl (Avers mit dem aufgeprägten [Fürsten]kopf oder Revers mit dem Zahlenwert; im Zusammenhang mit dem Werfen einer Münze, womit eine Entscheidung zwischen zwei Personen oder Möglichkeiten herbeigeführt werden soll)
    • den Kopf drehen, abwenden, hochheben, neigen
    • den Kopf aus dem Fenster strecken, durch die Tür stecken
    • sie schüttelte verneinend, verständnislos den Kopf
    • sich den Kopf (die Haare) waschen
    • sich den Kopf stoßen (mit dem Kopf an etwas stoßen)
    • sie ist einen ganzen, halben Kopf größer als ich
    • die Mädchen steckten die Köpfe zusammen (berieten sich tuschelnd)
    • sie bekamen rote Köpfe von der Sonne
    • sich die Köpfe heißreden (sehr lebhaft diskutieren)
    • einen Hut auf dem Kopf tragen
    • die Turnerin steht auf dem Kopf
    • das Buch steht auf dem Kopf (umgekehrt) im Regal
    • auf den Kopf des Mörders steht eine Belohnung
    • ich tu das nicht, und wenn du dich auf den Kopf stellst
    • die Haare über Kopf (bei herabhängendem Kopf) föhnen
    • jemandem das Haus über dem Kopf anzünden (während er im Haus ist)
    • dem Kranken ein Kissen unter den Kopf schieben
    • das Blut stieg ihr zu Kopf
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • jemandem brummt der Kopf (umgangssprachlich: jemand hat heftige Kopfschmerzen)
    • jemandem schwirrt der Kopf (jemand ist aufgrund sehr vieler Eindrücke verwirrt)
    • jemandem raucht der Kopf (umgangssprachlich: jemand denkt längere Zeit angestrengt nach)
    • nicht wissen, wo einem der Kopf steht (so viel Arbeit haben, dass man verwirrt ist, nicht weiß, wo man anfangen soll)
    • einen dicken/schweren Kopf haben (Kopfschmerzen, einen Kater haben)
    • einen roten Kopf bekommen (erröten)
    • Kopf hoch! (nur nicht den Mut verlieren!)
    • jemandes Kopf fordern (1. jemandes Enthauptung verlangen. 2. die strenge Bestrafung von jemandem, der sich in höherer Stellung befindet, fordern.)
    • jemandem/jemanden den Kopf kosten (1. zu jemandes Enthauptung, Hinrichtung führen: dieser Fehler sollte ihn den Kopf kosten. 2. jemanden die Stellung o. Ä. kosten.)
    • den Kopf einziehen (nichts unternehmen, um sich keiner Gefahr auszusetzen o. Ä.)
    • den Kopf hängen lassen (mutlos sein)
    • den Kopf unterm Arm tragen (umgangssprachlich: sehr krank sein)
    • jemandem den Kopf waschen (umgangssprachlich: jemanden scharf zurechtweisen)
    • seinen Kopf riskieren; Kopf und Kragen riskieren/wagen/aufs Spiel setzen/verlieren (das Leben, die Existenz aufs Spiel setzen/verlieren)
    • seinen Kopf retten (umgangssprachlich: sich retten)
    • den Kopf hinhalten müssen (umgangssprachlich: [für etwas] geradestehen müssen)
    • sich <Dativ> [an etwas] den Kopf einrennen (bei einem Vorhaben auf Widerstand stoßen, nicht zum Ziel kommen)
    • den Kopf aus der Schlinge ziehen (durch geschicktes Verhalten einer Bestrafung entgehen)
    • den Kopf in den Sand stecken (eine Gefahr nicht sehen wollen; der Realität ausweichen; nach der irrigen Annahme, dass der Vogel Strauß bei Gefahr den Kopf in den Sand steckt)
    • den Kopf hoch tragen (stolz sein)
    • den Kopf oben behalten (den Mut nicht verlieren)
    • jemandem den Kopf zurechtsetzen/zurechtrücken (umgangssprachlich: jemanden zur Vernunft bringen)
    • einander/sich [gegenseitig] die Köpfe einschlagen/einhauen (sich heftig streiten)
    • jemanden [um] einen Kopf kürzer/kleiner machen (umgangssprachlich: jemanden köpfen)
    • sich <Dativ> an den Kopf fassen/greifen (umgangssprachlich: kein Verständnis für etwas haben: wenn ich so einen Unsinn höre, kann ich mir nur an den Kopf greifen)
    • jemandem etwas an den Kopf werfen (jemandem etwas [Freches] direkt sagen: sie warf ihm Unverschämtheiten, Beleidigungen an den Kopf)
    • eins auf den Kopf bekommen/kriegen (Hut 1)
    • etwas auf den Kopf hauen (umgangssprachlich: [einen bestimmten Geldbetrag] auf einmal für Vergnügungen o. Ä. ausgeben; Herkunft ungeklärt, vielleicht in Bezug auf die Münze, die man auf den Kopf, d. h. auf die Seite mit dem aufgeprägten [Fürsten]kopf, wirft, damit die Seite mit der Zahl sichtbar ist)
    • etwas auf den Kopf stellen (umgangssprachlich: 1. das Unterste zuoberst kehren, etwas völlig durcheinanderbringen: die Kinder haben beim Spielen das ganze Haus, Zimmer auf den Kopf gestellt. 2. in etwas, an einem Ort sehr gründlich suchen: ich habe das ganze Haus auf den Kopf gestellt und trotzdem meine Brille nicht gefunden. 3. etwas unrichtig darstellen.)
    • jemandem auf dem Kopf herumtanzen/herumtrampeln (umgangssprachlich: jemandes Gutherzigkeit missbrauchen, indem man ihn respektlos behandelt und sich von ihm nichts sagen lässt)
    • sich <Dativ> nicht auf den Kopf spucken lassen (salopp: sich nichts gefallen lassen)
    • jemandem auf den Kopf spucken können (salopp scherzhaft: erheblich größer sein als ein anderer)
    • nicht auf den Kopf gefallen sein (umgangssprachlich: gewitzt, nicht dumm sein)
    • jemandem etwas auf den Kopf zusagen (jemandem gegenüber, ohne zu zögern, etwas aussprechen, was man über ihn zu wissen glaubt [ohne jedoch Beweise zu haben])
    • jemandem in den Kopf steigen (1. jemanden betrunken, benommen machen: der Wein ist mir in den Kopf gestiegen. 2. seltener; jemanden eingebildet, überheblich machen: der Ruhm ist ihm in den Kopf gestiegen.)
    • jemandem zu Kopf steigen (jemanden eingebildet, überheblich machen)
    • mit dem Kopf durch die Wand wollen (umgangssprachlich: Unmögliches erzwingen wollen)
    • mit seinem Kopf für etwas einstehen (mit seinem Leben, seiner Existenz für etwas einstehen)
    • über jemandes Kopf [hin]weg (ohne jemanden Bestimmtes zu fragen, zu informieren)
    • über die Köpfe hinwegreden (reden, ohne Rücksicht auf das Verständnis der Zuhörer zu nehmen)
    • jemandem über den Kopf wachsen (umgangssprachlich: 1. sich so entwickeln, dass jemand Bestimmtes einem nicht mehr gewachsen ist: er ist seinem Vater längst über den Kopf gewachsen. 2. von jemandem nicht mehr bewältigt werden: die Arbeit ist mir über den Kopf gewachsen.)
    • bis über den Kopf in etwas stecken (umgangssprachlich: völlig von etwas beansprucht, belastet sein: bis über den Kopf in Sorgen, Arbeit stecken)
    • um Kopf und Kragen gehen (unpersönlich; umgangssprachlich: um das Leben, die Existenz gehen)
    • etwas vom Kopf auf die Füße stellen (das Bild, das man von etwas hat, korrigieren)
    • von Kopf bis Fuß (von oben bis unten; ganz und gar: sich von Kopf bis Fuß neu einkleiden, waschen)
    • jemanden vor den Kopf stoßen (umgangssprachlich: jemanden in plumper Weise kränken, verletzen)
    • wie vor den Kopf geschlagen sein (umgangssprachlich: vor Überraschung, Schreck wie gelähmt sein)
    • sie wird dir nicht gleich den Kopf abreißen (umgangssprachlich: sie wird dich nicht so schlimm behandeln, wie du befürchtest)
    • das kann den Kopf nicht kosten (das kann so gefährlich nicht sein)
    1. Person mit bestimmten [intellektuellen] Fähigkeiten; Person von bestimmter Intelligenz
      Beispiel
      • sie ist ein kluger, fähiger Kopf
    2. an der Spitze von etwas stehende Person
      Beispiel
      • der Kopf des Unternehmens
  2. Denk-, Willenskraft
    Beispiele
    • er hat einen eigensinnigen, dicken Kopf (ist eigensinnig, dickköpfig)
    • seinen Kopf anstrengen
    • du musst nicht immer deinen Kopf (Willen) durchsetzen
    • (umgangssprachlich) keinen Kopf für etwas haben (sich mit etwas nicht befassen können oder wollen)
    • (umgangssprachlich) etwas [noch] frisch im Kopf haben (sich [noch] gut an etwas erinnern)
    • etwas im Kopf (im Gedächtnis) behalten
    • ich weiß nicht, was in den Köpfen der Leute vorgeht (was sie denken)
    • er hat nur Mädchen und Autos im Kopf (denkt nur an junge Frauen und an Autos)
    • (umgangssprachlich) du bist wohl nicht ganz richtig im Kopf (du bist wohl verrückt)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • jemandem steht der Kopf nicht nach etwas (Sinn 3a)
    • einen klaren/kühlen Kopf bewahren/behalten (nicht nervös werden; die Übersicht behalten)
    • den Kopf voll haben (an vieles zu denken haben, sich mit vielen Dingen gedanklich beschäftigen müssen)
    • den Kopf verlieren (die Übersicht, die Ruhe, die Fassung verlieren)
    • jemandem den Kopf verdrehen (umgangssprachlich: jemanden verliebt machen: er hat ihr den Kopf verdreht)
    • sich <Dativ> den Kopf zerbrechen (umgangssprachlich: sehr angestrengt über etwas nachdenken: ich zerbreche mir den Kopf, was ich ihr schenken soll)
    • sich <Dativ> einen Kopf machen (umgangssprachlich: sich Gedanken machen, über etwas nachdenken: darum/darüber mache ich mir doch keinen Kopf)
    • aus dem Kopf (auswendig, ohne nachzusehen)
    • jemandem nicht aus dem Kopf gehen/wollen (jemanden ständig beschäftigen)
    • sich <Dativ> etwas aus dem Kopf schlagen (einen Plan o. Ä. aufgeben)
    • sich <Dativ> etwas durch den Kopf gehen lassen (über eine Sache nachdenken)
    • jemandem durch den Kopf schießen/gehen (jemandem [plötzlich] einfallen, in den Sinn kommen)
    • jemandem im Kopf herumgehen (umgangssprachlich: jemanden sehr beschäftigen)
    • sich <Dativ> etwas in den Kopf setzen (fest entschlossen sein, etwas zu tun: er hat sich in den Kopf gesetzt, sie zu heiraten)
    • im Kopf [aus]rechnen ([aus]rechnen, ohne aufzuschreiben: die Kosten im Kopf ausrechnen)
    • jemandem nicht in den Kopf [hinein]gehen/[hinein]wollen (jemandem unverständlich, unbegreiflich sein: ihr will nicht in den Kopf, dass er nur so wenig verdient)
    • für etwas keinen Kopf haben (nicht die nötige Ruhe, Konzentration besitzen, um sich mit etwas zu beschäftigen: im Augenblick hat sie überhaupt keinen Kopf für solche Dinge)
    • was man nicht im Kopf hat, [das] muss man in den Beinen haben/[das] hat man in den Beinen (wenn man etwas vergisst, muss man einen Weg zweimal machen)
  3. Einzelperson innerhalb einer größeren Menge von Menschen
    Beispiele
    • das Einkommen pro Kopf der Bevölkerung
    • der Eintritt kostet fünf Euro pro Kopf (für jeden)
    1. rundlicher, oberer Teil von etwas
      Kopf - Streichhölzer mit farbigem Kopf
      Streichhölzer mit farbigem Kopf - © MEV Verlag, Augsburg
      Beispiele
      • der Kopf der Stecknadel, des Streichholzes
      • Disteln mit blauen Köpfen
      • Nägel, Schrauben mit flachen Köpfen
      • die Blumen lassen die Köpfe hängen (werden welk)
    2. essbarer, rundlicher Teil bestimmter Gemüse- und Salatpflanzen, der etwa die Größe eines Menschenkopfes hat
      Kopf - Ein Kopf Blumenkohl
      Ein Kopf Blumenkohl - © xmasbaby - Fotolia.com
      Beispiel
      • ein Kopf Salat, Blumenkohl
    3. oberer Teil oder Vorderende von etwas, dem eine bestimmte Wichtigkeit zukommt
      Beispiele
      • der Kopf eines Briefbogens, einer Zeitung, einer Buchseite
      • den Kopf des Zuges bildet die Musikgruppe
      • ich saß am Kopf der Tafel

Synonyme zu Kopf

Herkunft

mittelhochdeutsch kopf, koph = Becher, Trinkgefäß; scherzhaft übertragen dann: Hirnschale, Kopf, althochdeutsch chopf = Becher, Trinkschale, wohl < spätlateinisch cuppa < lateinisch cupa, Kufe

Grammatik

der Kopf; Genitiv: des Kopfes, Kopfs, Plural: die Köpfe

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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