Welt, die

Wortart:
Substantiv, feminin
Häufigkeit:
▒▒▒▒
Aussprache:
Betonung
🔉Welt

Rechtschreibung

Worttrennung
Welt
Beispiele
D 150: die Alte Welt (Europa); die Neue Welt (Amerika); die Dritte Welt (die Entwicklungsländer); die Vierte Welt (die ärmsten Entwicklungsländer)

Bedeutungen (5)

  1. Erde, Lebensraum des Menschen
    Grammatik
    ohne Plural
    Beispiele
    • die große, weite Welt
    • die [gesamte] damals bekannte Welt
    • Europa und die übrige Welt
    • die Welt erobern, beherrschen wollen
    • die Welt (viel von der Welt) gesehen haben
    • diese Briefmarke gibt es nur zweimal auf der Welt
    • allein auf der Welt sein (keine Angehörigen, Freunde haben)
    • er ist viel in der Welt herumgekommen
    • in der ganzen Welt bekannt sein
    • eine Reise um die Welt
    • nicht um die Welt (um keinen Preis) gebe ich das her
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • die Alte Welt (Europa; eigentlich = die vor der Entdeckung Amerikas bekannte Welt)
    • die Neue Welt (Amerika; eigentlich = die neu entdeckte Welt)
    • die Dritte Welt (Politik, Wirtschaft: die Entwicklungsländer)
    • die Vierte Welt (Politik, Wirtschaft: die ärmsten Entwicklungsländer)
    • nicht die Welt sein (umgangssprachlich: nicht viel Geld sein, nicht viel ausmachen)
    • nicht die Welt kosten (umgangssprachlich: nicht viel kosten)
    • auf die Welt kommen (geboren werden)
    • auf der Welt sein (geboren sein und leben: da warst du noch gar nicht auf der Welt)
    • aus aller Welt (von überallher: Teilnehmer, Nachrichten, Briefmarken aus aller Welt)
    • nicht aus der Welt sein (umgangssprachlich: leicht erreichbar sein)
    • in aller Welt (überall: in aller Welt bekannt sein)
    • in alle Welt (überallhin)
    • die Welt ist klein/ist ein Dorf (Äußerung, die man tut, wenn man irgendwo an einem entfernten Ort zufällig einen Bekannten trifft oder jemandem begegnet, mit dem man gemeinsame Bekannte hat)
    • hier, da ist die Welt mit Brettern zugenagelt/vernagelt (umgangssprachlich: 1. hier, da kommt man nicht weiter, endet der Weg o. Ä.. 2. hier ist ein sehr abgelegener, langweiliger Ort; nach einer Lügengeschichte in der „Ethnographia Mundi“ [1608] des Erzählers Johannes Olorinus Variscus [eigentlich: Johann Sommer; 1559–1622], in der berichtet wird, dass jemand bis ans Ende der Welt gelangt sei und gesehen habe, dass die Welt „mit Brettern daselbst sei unterschlagen“ [= abgeteilt].)
    • deswegen/davon geht die Welt nicht unter (umgangssprachlich: das ist nicht so schlimm)
    1. Gesamtheit der Menschen
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • die [ganze] Welt hielt den Atem an
      • die halbe Welt hat (umgangssprachlich übertreibend; sehr viele haben) nach dir gefragt
      • vor der Welt (vor der Öffentlichkeit)
      • die ganze Welt (umgangssprachlich übertreibend; alles) um sich herum vergessen
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • alle Welt (umgangssprachlich: jedermann, alle: alle Welt weiß das; sich vor aller Welt blamieren)
      • die Welt ist schlecht
      • nobel/vornehm geht die Welt zugrunde (umgangssprachlich spöttisch: Ausspruch bei großer Verschwendung)
      • so etwas hat die Welt noch nicht gesehen! (umgangssprachlich: so etwas hat es noch nicht gegeben!)
      • ich könnte [vor Freude] die ganze Welt umarmen!
    2. größere Gruppe von Menschen, Lebewesen, die durch bestimmte Gemeinsamkeiten verbunden sind, besonders gesellschaftliche Schicht, Gruppe
      Gebrauch
      gehoben veraltend
      Grammatik
      mit adjektivischem Attribut (ohne Plural)
      Beispiele
      • die gelehrte Welt
      • die vornehme Welt
      • die gefiederte Welt (die Vögel)
  2. (gesamtes) Leben, Dasein, (gesamte) Verhältnisse [auf der Erde]
    Beispiele
    • die reale Welt
    • die antike Welt
    • unsere Welt
    • die Welt des Mittelalters
    • die Welt von morgen
    • die Welt, in der wir leben
    • imaginäre Welten
    • die Welt verändern
    • jemandem eine heile Welt vorgaukeln
    • das ist der Lauf der Welt
    • mit offenen Augen durch die Welt gehen
    • verkehrte Welt (Verkehrung der normalen Verhältnisse, des normalen Laufs der Dinge)
    • das Dümmste, Beste in der Welt (umgangssprachlich; überhaupt)
    • mit sich und der Welt zufrieden sein
    • um nichts in der Welt/nicht um alles in der Welt (um keinen Preis, auf keinen Fall) würde ich das hergeben
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • die Welt nicht mehr verstehen (nicht verstehen, dass so etwas geschehen bzw. dass es so etwas geben kann; nach Meister Antons Schlusswort in F. Hebbels „Maria Magdalena“)
    • etwas aus der Welt schaffen (etwas bereinigen, endgültig beseitigen)
    • jemanden in die Welt setzen (umgangssprachlich: jemanden zeugen bzw. gebären: Kinder in die Welt setzen)
    • etwas in die Welt setzen (umgangssprachlich: etwas in Umlauf bringen: ein Gerücht in die Welt setzen)
    • um alles in der Welt (umgangssprachlich: Bekräftigungsformel)
    • in aller Welt (umgangssprachlich; in Fragesätzen zum Ausdruck der Verwunderung, der Beunruhigung, des Unwillens: … denn überhaupt: wie in aller Welt war das [nur] möglich?)
    • nicht von dieser Welt sein (völlig weltfremd sein; nach Johannes 8, 23)
    • zur Welt kommen (geboren werden)
    • jemanden zur Welt bringen (jemanden gebären: ein Kind zur Welt bringen)
  3. in sich geschlossener [Lebens]bereich; Sphäre
    Beispiele
    • die Welt der Religion, der Kunst, des Zirkus, der Arbeit, des Sports, der Mythen, des Märchens, der Erscheinungen, der Ideen
    • die Welt des Kindes, der Erwachsenen
    • die [religiöse] Welt des Islams
    • die arabische, die zivilisierte, kapitalistische Welt (die arabischen, zivilisierten, kapitalistischen Länder)
    • die freie Welt (Politik; die Länder mit einem freiheitlichen politischen System)
    • die westliche Welt (Politik; der Westen 3a)
    • eine völlig neue Welt tat, ganz neue Welten taten sich ihm auf
    • Bücher sind seine Welt (sein Lebensinhalt)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • die große Welt (die vornehme, reiche Gesellschaft)
    1. Weltall, Universum
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiel
      • die Entstehung, Erschaffung der Welt
    2. Stern-, Planetensystem
      Beispiel
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (emotional) zwischen uns liegen Welten, uns trennen Welten (wir haben nichts gemeinsam)

Herkunft

mittelhochdeutsch we(r)lt, althochdeutsch weralt, eigentlich = Menschenalter, -zeit

Grammatik

die Welt; Genitiv: der Welt, Plural: die Welten

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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