Was­ser, das

Wortart:
Substantiv, Neutrum
Häufigkeit:
▒▒▒▒
Aussprache:
Betonung
🔉Wasser

Rechtschreibung

Worttrennung
Was|ser
Beispiele
leichtes, schweres Wasser (Chemie); zu Wasser und zu Land[e]; ein Wasser abstoßendes, Wasser abweisendes oder wasserabstoßendes, wasserabweisendes Material, aber nur dieses Gewebe ist besonders wasserabweisend, dieser Stoff ist noch wasserabweisender als jener D 58

Bedeutungen (4)

    1. ([hauptsächlich] aus einer Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung bestehende) durchsichtige, weitgehend farblose, geruchlose und geschmacklose Flüssigkeit, die bei 0 °C gefriert und bei 100 °C siedet
      Wasser - Wasser in einem Bottich
      Wasser in einem Bottich - © Christiane Gottschlich, Berlin
      Grammatik
      Plural: Wässer, seltener auch: Wasser
      Beispiele
      • klares, sauberes, frisches, abgestandenes, kaltes, lauwarmes, schmutziges, gechlortes, trübes, kalkhaltiges, hartes, weiches, enthärtetes Wasser
      • geweihtes Wasser
      • Wasser zum Waschen
      • ein Glas, ein Eimer Wasser
      • ein Tropfen, ein Liter Wasser
      • ein Zimmer mit fließendem Wasser
      • Wasser mit Geschmack (landschaftlich; Limonade)
      • stilles Wasser (Mineralwasser ohne, mit wenig Kohlensäure)
      • schweres Wasser (Chemie; Wasser, das statt des gewöhnlichen Wasserstoffs schweren Wasserstoff, Deuterium, enthält)
      • Wasser verdunstet, verdampft, gefriert
      • das Wasser kocht, siedet
      • das Wasser tropft, rinnt, fließt, sprudelt, spritzt [aus dem Hahn]
      • Wasser holen, schöpfen, filtern, aufbereiten, destillieren
      • Wasser [für den Kaffee] aufsetzen
      • Wasser in die Badewanne einlaufen lassen
      • Wasser trinken
      • er hat beim Schwimmen Wasser geschluckt
      • eine Wasser abweisende, abstoßende Imprägnierung
      • eine Wasser führende Schicht
      • das [heiße, kalte] Wasser (den Hahn für [heißes, kaltes] Wasser) aufdrehen, abdrehen
      • die Blumen ins Wasser (in eine Vase mit Wasser) stellen
      • der Keller steht unter Wasser (im Keller steht Wasser)
      • etwas unter Wasser setzen (überschwemmen, überfluten)
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • Wasser in ein Sieb/mit einem Sieb schöpfen (sich mit etwas von vornherein Aussichtslosem, mit etwas Unmöglichem abmühen)
      • [jemandem] Wasser in den Wein gießen/schütten ([bei jemandem] die Begeisterung dämpfen)
      • jemandem nicht das Wasser reichen können (jemandem an Fähigkeiten, Leistungen nicht annähernd gleichkommen; im Mittelalter wurde vor den Mahlzeiten Wasser zur Reinigung der Hände herumgereicht; die Wendung meinte ursprünglich, dass jemand es nicht einmal wert sei, diese niedrige Tätigkeit auszuüben)
      • reinsten Wassers/von reinstem Wasser (1. von besonders klarem Glanz, besonderer Leuchtkraft: ein Diamant von reinstem Wasser; in der Fachsprache der Diamantenschleifer wird mit „erstes, zweites, drittes usw. Wasser“ der Reinheitsgrad der Diamanten bezeichnet. 2. von besonderer Ausprägung: ein Egoist reinsten Wassers.)
      • bei Wasser und Brot sitzen (veraltend: im Gefängnis sein)
      • zu Wasser werden (sich nicht verwirklichen lassen und sich in nichts auflösen)
      • das wäscht kein Wasser ab (diese Schande o. Ä. ist durch nichts zu tilgen)
      • da wird auch nur mit Wasser gekocht, da kochen sie auch nur mit Wasser (sie vollbringen auch nichts Überdurchschnittliches; ursprünglich bezogen auf die [wirtschaftlichen] Verhältnisse ärmerer Leute, bei denen mit Wasser statt mit Wein, Fleischbrühe o. Ä. gekocht wurde)
      • Wasser marsch! (Kommando zum Inbetriebsetzen einer Feuerspritze, einer Wasserkanone o. Ä.)
    2. Wasser (1a) eines Gewässers; ein Gewässer bildendes Wasser (1a)
      Wasser - Wasser eines Baches
      Wasser eines Baches - © MEV Verlag, Augsburg
      Grammatik
      Plural: Wasser
      Beispiele
      • auflaufendes, ablaufendes Wasser
      • das Wasser ist sehr tief
      • das Wasser steht, strömt, rauscht, plätschert, steigt, tritt über die Ufer, überschwemmt das Land
      • das Wasser des Bachs treibt eine Mühle
      • das Wasser trägt [nicht]
      • im Sommer führt der Fluss wenig Wasser
      • das Haus steht direkt am Wasser (steht am Ufer, am Strand)
      • etwas schwimmt, treibt auf dem Wasser
      • der Transport auf dem Wasser (mit Schiffen)
      • ins Wasser fallen
      • diese Tiere leben im Wasser
      • die Kinder planschten im Wasser
      • bist du heute schon im Wasser gewesen? (hast du schon gebadet, geschwommen?)
      • er konnte sich kaum über Wasser halten (drohte unterzugehen)
      • der Taucher blieb lange unter Wasser
      • die Boote wurden zu Wasser gelassen
      • man kann diesen Ort zu Wasser oder zu Land (auf dem Wasser oder auf dem Land fahrend) erreichen
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • das Wasser steht jemandem bis zum Hals/bis zur Kehle/bis an die Kehle (jemand steckt in Schulden, ist in großen Schwierigkeiten)
      • Wasser auf jemandes Mühlen sein (etwas sein, was jemandes Argumentation entgegenkommt, seine Ansicht unterstützt)
      • Wasser treten (1. sich durch schnelles Treten über Wasser halten. 2. in knöcheltiefem, kaltem Wasser umhergehen [als Heilverfahren].)
      • jemandem das Wasser abgraben (jemandes Existenzgrundlage gefährden, jemanden seiner Wirkungsmöglichkeiten berauben; wahrscheinlich ursprünglich auf den Betrieb der Wassermühle bezogen; wer den Wasserzulauf verändert – z. B. durch das Graben eines neuen Bachbettes –, sodass das Mühlrad nicht mehr oder mit weniger Kraft angetrieben wird, kann die Mühle stilllegen)
      • nah[e] am/ans Wasser gebaut haben/sein (umgangssprachlich: leicht in Tränen ausbrechen; drückt aus, dass jemand den Tränen so nahe ist wie ein am Ufer gebautes Haus dem Wasser)
      • wie aus dem Wasser gezogen sein (umgangssprachlich: völlig nass geschwitzt sein)
      • ins Wasser fallen (umgangssprachlich: nicht stattfinden, nicht durchgeführt werden können: unsere Reise ist durch seine Krankheit leider ins Wasser gefallen)
      • ins Wasser gehen (verhüllend: sich ertränken)
      • ins kalte Wasser springen, geworfen werden (umgangssprachlich: es wagen, sich gezwungen sehen, eine Tätigkeit aufzunehmen, die einem völlig neu, unvertraut ist)
      • mit allen Wassern gewaschen sein (umgangssprachlich: aufgrund bestimmter praktischer Erfahrungen sich nicht so leicht überrumpeln, überraschen lassen, sondern diese Erfahrungen schlau für seine Ziele ausnutzen; ursprünglich in Bezug auf Seeleute, die schon mit dem Wasser verschiedener Ozeane in Berührung gekommen waren, also weit gereist und daher sehr erfahren waren)
      • sich, (seltener:) jemanden über Wasser halten (durch etwas mühsam seine, jemandes Existenzgrundlage sichern: sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten)
      • bis dahin fließt noch viel Wasser den Berg, den Bach, den Rhein o. Ä. hinunter (bis das eintritt, wird noch viel Zeit vergehen)
      • Wasser hat keine/(selten:) keinen Balken (im Wasser kann man leicht umkommen)
  1. Wasser - Ein stehendes Wasser
    Ein stehendes Wasser - © MEV Verlag, Augsburg
    Grammatik
    Plural: Wasser
    Beispiel
    • ein tiefes, [langsam, schnell] fließendes Wasser
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • ein stilles Wasser sein (still, zurückhaltend in der Äußerung seiner Gefühle und Ansichten [und schwer zu durchschauen] sein)
    • stille Wasser sind/gründen tief (hinter stillen, ihre Gefühle und Ansichten nicht äußernden Menschen verbirgt sich mehr, als man denkt)
  2. [alkoholische] wässrige Flüssigkeit
    Grammatik
    Plural: Wässer
    Beispiele
    • wohlriechende, duftende Wässer
    • kölnisch[es] Wasser
    1. wässrige Flüssigkeit, die sich im Körper bildet
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiel
      • Wasser (eine krankhafte Ansammlung von Gewebsflüssigkeit) [in den Beinen] haben
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • jemandem läuft das Wasser im Mund zusammen (umgangssprachlich: jemand bekommt bei verlockend zubereitetem Essen sogleich Appetit)
    2. Wasser - Tropfen von Wasser auf der Haut
      Tropfen von Wasser auf der Haut - © unpict - Fotolia.com
      Gebrauch
      umgangssprachlich
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiel
      • das Wasser lief ihm von der Stirn
    3. Gebrauch
      verhüllend
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • das Wasser nicht halten können
      • (verhüllend) Wasser lassen (urinieren)
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • sein Wasser/sich das Wasser abschlagen (salopp: [von Männern] urinieren)
    4. Grammatik
      ohne Plural

Synonyme zu Wasser

Herkunft

mittelhochdeutsch waʒʒer, althochdeutsch waʒʒar, eigentlich = das Feuchte, Fließende

Grammatik

das Wasser; Genitiv: des Wassers, Plural: die Wasser und Wässer

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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