Luft, die

Wortart:
Substantiv, feminin
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
🔉Luft

Rechtschreibung

Worttrennung
Luft

Bedeutungen (4)

    1. (die Erde umgebender) hauptsächlich aus Stickstoff und Sauerstoff bestehender gasförmiger Stoff, den Mensch und Tier zum Atmen brauchen
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • dünne, feuchte Luft
      • der Motor wird mit Luft gekühlt
      • an die [frische] Luft gehen (ins Freie gehen, spazieren gehen)
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • die Luft ist rein/sauber (umgangssprachlich: es ist niemand da, der horcht, beobachtet, eine Gefahr darstellt o. Ä.)
      • irgendwo ist/herrscht dicke Luft (umgangssprachlich: es herrscht eine gespannte Atmosphäre, eine gereizte Stimmung; zu dick in der alten Bedeutung „dicht“)
      • aus etwas ist die Luft raus (umgangssprachlich: etwas hat seine Aktualität, seine Bedeutung, Wirkung o. Ä. verloren, ist verpufft)
      • Luft für jemanden sein (umgangssprachlich: [in Bezug auf Personen] von jemandem demonstrativ nicht beachtet werden)
      • heiße Luft sein (umgangssprachlich: nichtssagend, nicht von Belang sein; so geartet, dass nichts dahintersteckt: was er geredet hat, war nur heiße Luft)
      • die Luft aus dem Glas lassen (umgangssprachlich scherzhaft: Wein, Bier o. Ä. in das Glas nachfüllen)
      • sich in Luft auflösen (umgangssprachlich: 1. [meist von Dingen] spurlos verschwinden, unauffindbar werden. 2. [von Plänen, Vorhaben] nicht verwirklicht werden, fallen gelassen werden.)
      • jemanden wie Luft behandeln (umgangssprachlich: jemanden demonstrativ nicht beachten)
    2. Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • schlechte, verbrauchte, stickige Luft
      • vor Schreck blieb ihr die Luft weg (umgangssprachlich; vergaß sie zu atmen)
      • die Luft einziehen, anhalten (die eingeatmete Luft nicht gleich wieder ausatmen)
      • tief Luft holen (tief einatmen)
      • keine Luft bekommen, kriegen (nur schwer atmen können)
      • nach Luft ringen
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • jemandem bleibt die Luft weg (umgangssprachlich: jemand ist sehr erstaunt, erschrocken o. Ä.)
      • jemandem, etwas die Luft [zum Atmen] nehmen (jemanden, etwas sehr einengen, zerstören)
      • Luft holen/(gehoben:) schöpfen (Atem 2)
      • die Luft anhalten (umgangssprachlich: bei etwas große Bedenken haben im Hinblick auf seinen guten, glücklichen Verlauf, Ausgang o. Ä.)
      • halt die Luft an! (umgangssprachlich: 1. hör auf zu reden!; sei mal still!. 2. übertreibe nicht so!.)
      • von Luft und Liebe leben (umgangssprachlich scherzhaft: wenig essen, ohne viel Nahrung auskommen)
      • nicht von der Luft/von Luft und Liebe leben können (umgangssprachlich: nicht ohne materielle Grundlage existieren können)
  1. freier Raum über dem Erdboden; Himmel[sraum]
    Grammatik
    Plural gehoben
    Beispiele
    • die Aufnahmen sind aus der Luft (von einem Luftfahrzeug aus) gemacht
    • Trümmer flogen durch die Luft
    • das Flugzeug erhebt sich in die Luft
    • ein Gebäude in die Luft sprengen, jagen (es sprengen, um es zu zerstören oder zu beseitigen)
    • (umgangssprachlich) der Silo flog/ging in die Luft (explodierte)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • jemanden an die [frische] Luft setzen/befördern (umgangssprachlich: 1. jemanden aus der Wohnung, aus dem Haus o. Ä. hinauswerfen. 2. jemanden aus einer Stellung entlassen.)
    • aus der Luft gegriffen/geholt sein (nicht den Tatsachen entsprechen, frei erfunden sein)
    • in der Luft liegen (1. bevorstehen, sich zu entladen drohen: ein Gewitter lag in der Luft. 2. dem Zeitgeist entsprechen: solche Erfindungen lagen in der Luft.)
    • in der Luft hängen/schweben (umgangssprachlich: 1. noch ganz ungewiss, unsicher, noch nicht entschieden sein: die ganze Angelegenheit hängt [noch] in der Luft. 2. ohne finanziellen Rückhalt sein.)
    • [schnell/leicht] in die Luft gehen (umgangssprachlich: [sehr leicht] häufig aus nichtigem Anlass in einem heftigen Ausbruch seinem Ärger, seiner Wut freien Lauf lassen)
    • in die Luft gucken (umgangssprachlich; Röhre 3)
    • jemanden, etwas in der Luft zerreißen (salopp: 1. jemanden, etwas vernichtend kritisieren. 2. 〈[als Drohung; in Verbindung mit „können“]:〉 auf jemanden sehr wütend sein: ich könnte sie in der Luft zerreißen.)
  2. schwacher Wind; Brise; Luftbewegung
    Grammatik
    Plural nur dichterisch
    Beispiele
    • es weht eine scharfe, kalte Luft
    • linde, säuselnde Lüfte
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • frische Luft in etwas [hinein]bringen (etwas in Schwung bringen; einer Sache neue Impulse geben)
  3. freier Raum, Platz, Spielraum [der an einer Stelle (unerwarteterweise) vorhanden ist]
    Gebrauch
    umgangssprachlich
    Grammatik
    ohne Plural
    Beispiele
    • in dem Bücherschrank etwas Luft schaffen, machen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 sich etwas Luft (Bewegungsfreiheit für seine Handlungen) [ver]schaffen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 es gibt noch Luft nach oben (Spielraum für Verbesserungen, Steigerungen, Zunahme o. Ä.)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • in etwas ist noch Luft [drin] (umgangssprachlich: bei etwas gibt es noch einen Spielraum zum Manövrieren, noch eine bestimmte Handlungsfreiheit o. Ä.)
    • sich <Dativ> Luft machen (umgangssprachlich: 1. sich entlastenden Ausdruck verschaffen. 2. aufgestauten Ärger o. Ä. aussprechen und sich dadurch Erleichterung verschaffen: ich musste mir erst einmal Luft machen.)
    • einer Sache Luft machen (umgangssprachlich; Herz 2: seinem Ärger Luft machen)

Synonyme zu Luft

Herkunft

mittelhochdeutsch, althochdeutsch luft, Herkunft ungeklärt

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

Anzeigen:
Luft
Mentor KI Banner

Die Duden-Bücherwelt  

Noch Fragen?