Ruf, der

Wortart:
Substantiv, maskulin
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
🔉Ruf

Rechtschreibung

Worttrennung
Ruf

Bedeutungen (6)

  1. laute kurze Äußerung, mit der jemand einen andern über eine [weitere] Entfernung erreichen will
    Beispiele
    • ein lauter, [weithin] schallender, anfeuernder, entsetzter Ruf
    • der Ruf des Wächters, der Marktfrauen
    • ein Ruf ertönte, erscholl
    • gellende Rufe durchbrachen die Stille
    • die Rufe wurden leiser, verstummten
    • auf ihren Ruf hin erschien er am Fenster
    • sie brachen in den Ruf (Ausruf) „Er lebe hoch!“ aus
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 der Ruf des Jagdhorns
    1. (von bestimmten Vögeln und vom Rotwild) in meist regelmäßigen Abständen mehrmals hintereinander ertönender, charakteristischer Laut
      Beispiel
      • der Ruf des Kuckucks, Hirsches
    2. Gebrauch
      Jägersprache
    1. (von einer höheren Instanz ausgehende) Aufforderung zu einem bestimmten Tun oder Verhalten; Aufruf
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • der Ruf zu den Waffen
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 dem Ruf des Herzens, des Gewissens folgen
    2. öffentlich von einer größeren Gruppe von Personen nachdrücklich vorgebrachte Forderung, bekundetes Verlangen
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiel
      • der Ruf nach Gerechtigkeit wurde immer lauter
  2. Berufung in ein hohes (wissenschaftliches oder künstlerisches) Amt, besonders auf einen Lehrstuhl
    Grammatik
    Plural selten
    Beispiele
    • an jemanden ergeht ein Ruf
    • sie bekam, erhielt einen Ruf [als ordentliche Professorin] an die Universität Bonn/nach Bonn
    • er hat den Ruf [auf den Lehrstuhl, das Ordinariat] abgelehnt
  3. Beurteilung, die jemand, etwas von der Allgemeinheit erfährt; Meinung, die die Allgemeinheit von jemandem, etwas hat
    Grammatik
    ohne Plural
    Beispiele
    • der Ruf dieses Hotels ist ausgezeichnet
    • einen guten, schlechten, zweifelhaften Ruf haben
    • einen guten Ruf genießen
    • sie hat sich einen großen Ruf (große Wertschätzung)/den Ruf (Namen) einer Expertin erworben
    • [durch/mit etwas] seinen Ruf (sein Ansehen) aufs Spiel setzen, ruinieren
    • das schadete seinem Ruf, war seinem Ruf als Wissenschaftler abträglich
    • in einen üblen Ruf kommen
    • er brachte sie in einen falschen Ruf
    • ein Pianist von internationalem Ruf (ein international anerkannter Pianist)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • besser als sein Ruf sein (zu Unrecht kein gutes Ansehen genießen; nach einer Stelle aus den „Epistolae ex Ponto“ des römischen Dichters Ovid [43 v. Chr. bis etwa 18 n. Chr.])
    • ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert
  4. Gebrauch
    Papierdeutsch
    Grammatik
    Plural selten
    Beispiel
    • Taxizentrale Ruf 3 37 00

Herkunft

mittelhochdeutsch ruof, althochdeutsch (h)ruof, zu rufen

Grammatik

der Ruf; Genitiv: des Ruf[e]s, Plural: die Rufe

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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