ru­fen

Wortart:
starkes Verb
Häufigkeit:
▒▒▒▒
Aussprache:
Betonung
🔉rufen

Rechtschreibung

Worttrennung
ru|fen
Beispiele
du rufst; du riefst; du riefest; gerufen; ruf[e]!; er ruft mich, den Arzt rufen

Bedeutungen (8)

    1. sich durch einen Ruf (1) bemerkbar machen
      Beispiele
      • laut, mit kräftiger Stimme, aus Leibeskräften, wiederholt, lange rufen
      • ruft da nicht jemand?
    2. einen Ruf (2a) ertönen lassen
      Beispiel
      • im Wald ruft der Kuckuck, ein Käuzchen
  1. durch [längeres] Rufen (1a) in einen bestimmten Zustand geraten
    Grammatik
    sich rufen
    Beispiel
    • sich heiser rufen
  2. mit lauter Stimme äußern, ausrufen
    Beispiele
    • etwas [aus dem Fenster] rufen
    • Hilfe, Hurra/hurra rufen
    • „Bravo!“, riefen beide wie aus einem Munde
    • 〈unpersönlich:〉 aus dem Zimmer rief es: „Herein!“
  3. rufend (1a) nach jemandem, etwas verlangen
    Beispiele
    • das Kind rief nach seiner Mutter
    • der Gast rief nach der Bedienung, nach seinem Essen
    • nach, um Hilfe rufen
    • 〈nicht standardsprachlich, südwestdeutsch und schweizerisch umgangssprachlich auch mit Dativobjekt:〉 der Gast rief dem Ober
    • er rief mir (rief mir zu), ich solle kommen
  4. durch Anruf o. Ä. jemanden an einen bestimmten Ort bitten, wo er gebraucht wird; telefonisch o. ä. jemanden herbeirufen, jemanden, etwas kommen lassen
    Beispiele
    • hast du mich gerufen?
    • die Polizei, die Feuerwehr, ein Taxi rufen
    • der Arzt wurde ans Krankenbett, zu der Patientin gerufen
    • jemanden ins Zimmer, vor Gericht, zu sich rufen
    • jemanden zu Hilfe rufen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 sich, jemandem etwas in Erinnerung/ins Gedächtnis rufen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 dringende Geschäfte riefen sie nach München (veranlassten sie, nach München zu fahren)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (gehoben verhüllend) Gott hat sie zu sich gerufen (sie ist gestorben)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • [jemandem] wie gerufen kommen (umgangssprachlich: zufällig gerade in einem Moment auftreten, erscheinen, geschehen, wo dies [jemandem] äußerst willkommen ist: du kommst [mir] wie gerufen!)
  5. [durch Rufen (1a)] zu etwas auffordern
    Beispiele
    • der Vater ruft zum Essen
    • zum Widerstand, Aufstand rufen (aufrufen)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 die Glocke ruft zum Gebet
    1. mit einem bestimmten Namen nennen
      Beispiele
      • er wird „Kalle“ gerufen
      • 〈nicht standardsprachlich, südwestdeutsch und schweizerisch umgangssprachlich auch mit Dativobjekt:〉 die Buben sollen mir „Mama“ rufen
    2. (mit seinem Namen) anreden
      Gebrauch
      veraltend
      Beispiel
      • er rief sie bei ihrem, mit ihrem Namen
  6. telefonisch oder über Funk mit jemandem die Verbindung aufnehmen
    Beispiele
    • jemanden [unter der Nummer 34 71 06] rufen
    • rufen Sie 22 22 22
    • Teddybär ruft Zeppelin (über Funk: … bittet Zeppelin, sich zu melden)

Herkunft

mittelhochdeutsch ruofen, althochdeutsch (h)ruofan, wahrscheinlich lautmalend

Grammatik

starkes Verb; Perfektbildung mit „hat“

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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