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In einer regionalen Tageszeitung war kürzlich zu lesen: „Psychopharmaka kann süchtig machen“. Dass diese Medikamentengruppe auch in grammatischer Hinsicht mit Vorsicht zu genießen ist, zeigen wir Ihnen.
Der Begriff Psychopharmaka, der grammatisch einem Plural entspricht, stammt ursprünglich aus dem Griechischen. Der Bestandteil Psycho... ist abgeleitet vom griechischen Wort für „Hauch, Atem, Leben, Seele“ und wird heute im Deutschen in der Bedeutung „Seele, Seelenleben, Gemüt“ oder auch „die Gesamtheit aller bewussten und unbewussten Erlebens- und Verhaltensweisen betreffend“ verwendet.
Pharmako... wiederum geht auf das griechische Wort für „Heilmittel; Gift“ zurück und hat als Wortbildungselement die Bedeutung „Heilmittel, Arzneimittel“. Unter der Bezeichnung Psychopharmaka werden verschiedene Arzneimittel zusammengefasst, die eine steuernde Wirkung auf die psychischen Abläufe im Menschen ausüben und darum in der modernen Medizin zur Behandlung seelischer Störungen verwendet werden. Psychopharmaka ist die Pluralform, der korrekte Singular lautet Psychopharmakon. Es heißt daher nicht: Ein Psychopharmaka kann süchtig machen, sondern: Psychopharmaka können süchtig machen.