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Kein Lapsus mehr beim Status – Besonderheiten bei der Pluralbildung

Der Plural von Fremdwörtern bereitet häufig Schwierigkeiten. In diesem Artikel beleuchten wir, warum das Bauchgefühl bei der Bildung der korrekten Pluralform nicht immer ein guter Berater ist.

Der Plural von Modus lautet „Modi“. Da könnte man auf die Idee kommen, dass die Mehrzahl von Status „Stati“ lautet (oder möglicherweise sogar „Statusse“). Beides ist jedoch nicht der Fall.

Der Plural von Status ist formgleich mit dem Singular, lautet also auch „Status“. Doch es gibt einen Unterschied: Während im Singular das „u“ kurz gesprochen wird, ist es im Plural lang: die Status […tuːs].

Status teilt diese Eigenschaft mit einer kleinen Gruppe anderer Fremdwörter, die allesamt auf „-us“ enden: Kasus (Plural: die Kasus […uːs]), Lapsus (Plural: die Lapsus […uːs]. Auch die Wörter Abusus, Passus, Sexus und Sinus rechnen sich dieser Gruppe zu.

Doch was ist der Grund dafür, dass es nicht „Stati“, „Lapsi“ oder „Passi“ heißt? Der Grund findet sich in der Herkunftssprache dieser Fremdwörter, dem Lateinischen. Hier gibt es fünf verschiedene Deklinationsklassen.  Das Wort modus zum Beispiel gehört der sogenannten o-Deklination an, die den Plural im Nominativ auf „-i“ bildet. Dagegen gehören status, lapsus oder passus in die Klasse der u-Deklination.

Und hier noch zwei interessante Details: Im Falle von „Sinus“ gibt es zumindest umgangssprachlich noch eine Alternativform für den Plural: „Sinusse“.

Das Wort Usus schließlich wäre hinsichtlich der Pluralbildung mit Status vergleichbar, ist aber ein Singularetantum – es kommt nur im Singular vor.

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