stecken
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- Wortart: ⓘ
- schwaches Verb
Rechtschreibung
ⓘ- Worttrennung
- ste|cken
Man schreibt „stecken“ in wörtlicher Bedeutung getrennt von „bleiben“ und „lassen“:
- stecken bleiben; ich bleibe stecken; der Nagel ist stecken geblieben
- er hat den Schlüssel stecken lassen, seltener stecken gelassen
Bei übertragener Bedeutung kann getrennt oder zusammengeschrieben werden:
- sie ist während des Vortrags stecken geblieben oder steckengeblieben
- du kannst dein Geld stecken lassen oder steckenlassen, ich bezahle
Bedeutungen (8)
ⓘ-
-
[durch eine Öffnung hindurchführen und] an eine bestimmte Stelle tun (schieben, stellen, legen); hineinstecken
- Grammatik
- Perfektbildung mit „hat“
- Beispiele
-
- den Brief in den Umschlag stecken
- er steckte die Papiere zu sich (steckte sie ein, nahm sie an sich)
- die Hand durch das Gitter stecken (durchstecken)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (familiär) das Kind ins Bett stecken (dafür sorgen, dass es ins Bett kommt)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) die Oma in ein Heim stecken (in einem Seniorenheim unterbringen)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) jemanden ins Gefängnis stecken (mit Gefängnis bestrafen)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) er wurde in eine Uniform gesteckt (er musste eine Uniform anziehen)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 sie hat viel, ihr ganzes Vermögen, ihre ganze Kraft in das Unternehmen gesteckt (hineingesteckt, investiert)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) sich hinter jemanden stecken (jemanden zur Mithilfe bei etwas zu gewinnen suchen; jemanden anstacheln, ihn bei etwas zu unterstützen)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) sich hinter etwas stecken (sich mit Eifer an etwas, an eine Arbeit machen)
-
an einer bestimmten [dafür vorgesehenen] Stelle einpassen; aufstecken; feststecken
- Grammatik
- Perfektbildung mit „hat“
- Beispiele
-
- einen Ring an den Finger stecken
- Kerzen auf den Leuchter stecken
-
-
an, auf, in etwas befestigen, [mithilfe von Nadeln] anheften, anstecken
- Grammatik
- Perfektbildung mit „hat“
- Beispiele
-
- ein Abzeichen ans Revers stecken
- sich das Haar zu einem Knoten stecken (aufstecken)
- 〈auch ohne Raumergänzung:〉 der Saum ist nur gesteckt
-
(besonders von Knollen, Zwiebeln o. Ä.) an der dafür bestimmten Stelle in die Erde bringen; setzen, legen
- Gebrauch
- landschaftlich
- Grammatik
- Perfektbildung mit „hat“
- Beispiel
-
- Zwiebeln stecken
-
jemandem heimlich mitteilen, zur Kenntnis bringen
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Grammatik
- Perfektbildung mit „hat“
- Beispiel
-
- dem Chef etwas stecken
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- es jemandem stecken (umgangssprachlich: jemandem unverblümt die Meinung sagen; wohl nach der Sitte der Femegerichte, Vorladungen mit einem Dolch an die Tür des zu Ladenden zu heften)
-
-
sich an einer bestimmten Stelle, an die etwas getan (geschoben, gestellt, gelegt) worden ist, befinden
- Grammatik
- hat, süddeutsch, österreichisch, schweizerisch auch: ist
- Beispiele
-
- er hat immer die Hände in den Taschen stecken
- der Pfahl steckt [fest] in der Erde
- Gräten können leicht im Hals stecken bleiben
- die Radfahrer sind im Schlamm stecken geblieben
- (umgangssprachlich) du kannst dein Geld stecken lassen (ich bezahle für dich mit)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) wo hast du denn gesteckt? (wo warst du denn?)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) ich habe eine Erkältung in mir stecken (ich habe eine noch nicht richtig zum Ausbruch gekommene Erkältung)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 mein Freund steckt (umgangssprachlich; befindet sich) in Schwierigkeiten
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 erst in den Anfängen stecken (noch nicht weit gediehen sein)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 in jemandem steckt etwas (umgangssprachlich; jemand ist begabt, befähigt)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 der Schreck stak ihm noch in den Gliedern
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- hinter etwas stecken (umgangssprachlich: die Triebfeder, der Veranlasser von etwas, einer bestimmten Handlung o. Ä. sein)
-
an einer bestimmten [dafür vorgesehenen] Stelle eingepasst, auf etwas aufgesteckt, an etwas festgesteckt sein
- Grammatik
- hat, süddeutsch, österreichisch, schweizerisch auch: ist
- Beispiele
-
- der Schlüssel steckt im Schloss
- 〈auch ohne Raumergänzung:〉 (umgangssprachlich) der Schlüssel steckt, wurde stecken gelassen (ist nicht abgezogen)
-
-
an, auf, in etwas befestigt, [mithilfe von Nadeln] angeheftet, angesteckt sein
- Grammatik
- hat, süddeutsch, österreichisch, schweizerisch auch: ist
- Beispiel
-
- ein Abzeichen steckt an seinem Revers
-
viel, eine Menge, ein großes Maß von etwas aufweisen
- Grammatik
- hat, süddeutsch, österreichisch, schweizerisch auch: ist
- Beispiel
-
- er steckt voller Einfälle
-
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Grammatik
- Perfektbildung mit „hat“
- Beispiel
-
- die Reise können wir stecken
Synonyme zu stecken
ⓘHerkunft
ⓘmittelhochdeutsch stecken, in der mittelhochdeutschen Form sind zusammengefallen althochdeutsch stecchēn = festhaften, stecken bleiben und stecchen = stechend befestigen, Kausativ zu: stehhan, stechen
Grammatik
ⓘschwaches, bei intransitivem Gebrauch im Präteritum gehoben auch unregelmäßiges Verb
Wussten Sie schon?
ⓘ- Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.