Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?

„m/w/d“? – geschlechts­neutrale Stellen­aus­schreibungen

Suchen Sie einen „Mitarbeiter“ oder eine „Mitarbeiterin“? Muss die Stellenbezeichnung überhaupt maskulin oder feminin sein? Wie Sie eine Ausschreibung formulieren, von der sich garantiert alle angesprochen fühlen, erfahren Sie in unseren Duden-Ratgebern.

Neutrale, nicht an ein Geschlecht gebundene Stellenausschreibungen lassen sich auf verschiedene Arten gestalten. Vor allem bei englischen Berufsbezeichnungen, bei denen im Deutschen oft keine feminine Form zur Verfügung steht, wird häufig eine sexusbezogene Klammer hinzugefügt: Ursprünglich stand dann (m/w) für „männlich/weiblich“ oder (m/f) für die englische Entsprechung „male/female“.

Inzwischen wird eine dreigliedrige Angabe gemacht: (m/w/d) für „männlich/weiblich/divers“, (m/w/i) für „männlich/weiblich/inter“ oder schlicht (m/w/x) für alle denkbaren Varianten.

Besonders häufig findet sich diese Klammer nach Fremdwörtern wie Consultant, Engineer, Leader oder Specialist, weil es hier ohnehin schwierig ist, diese Berufsbezeichnungen in anderer Weise explizit maskulin und feminin zu formulieren, da es im Englischen keine Genusdifferenzierung gibt.

  • Senior Consultant (m/w/d) Risikomanagement gesucht

Darüber hinaus gibt es weitere Strategien, etwa die Umformulierung oder die sogenannte Sparschreibung:

  • Zum 1. Juli 2020 ist die Leitung der Abteilung neu zu besetzen.
  • Gefordert sind Organisations- und Verkaufstalent …
  • Referent/-in zum 1. Juli 2020 gesucht, der/die …

Hier ist besonders auf die formale Abstimmung der zusammengehörenden Teile zu achten, denn auch bei der Sparschreibung muss noch alles „passen“. Nicht korrekt (wegen der fehlenden Übereinstimmung zwischen einen und Redakteurin) wäre zum Beispiel: Wir suchen einen Redakteur(in). Ebenfalls problematisch: Wir suchen eine(n) Redakteur(in), weil die Formen nicht übereinstimmen, wenn die Klammern weggelassen werden (*eine Redakteur). Aber man kann gut neutral formulieren:

  • Redaktionsstelle/Praktikum zu vergeben ab 1. Juli 2020

Diese und viele weitere Praxisinformationen zum geschlechtergerechten Formulieren finden Sie im Handbuch geschlechtergerechte Sprache von Gabriele Diewald und Anja Steinhauer. Und für alle, die sich schnell einen Überblick verschaffen wollen, haben die Autorinnen ihre wichtigsten Tipps in Gendern – ganz einfach! zusammengefasst.

Alle Artikel in Gendern (15)

Aussprache von „-innen“ in geschlechtergerechten Personenbezeichnungen

In diesem Artikel behandeln wir die phonetischen Feinheiten geschlechter- und gendergerechter Personenbezeichnungen, also zum Beispiel den lautlichen Unterschied zwischen „Ulmer*innen“ und „Ulmerinnen“.

Die geschlechts­­über­­greifende Ver­­­wendung mas­ku­liner Formen

In der öffentlichen Diskussion um geschlechtergerechten Sprachgebrauch spielt der Ausdruck „generisches Maskulinum“ eine große Rolle. Gemeint ist damit die geschlechtsübergreifende Verwendung eines maskulinen Wortes wie der Arzt bzw. die Ärzte für alle Menschen mit diesem Beruf: Die Ärzte in Deutschland sind gut ausgebildet („Menschen aller Geschlechter mit der entsprechenden medizinischen Ausbildung“).

Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?