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Substan­tivierung von Ver­bin­dungen mit „sein“

Dabeisein ist alles. Oder doch nicht? Ist es nicht vielmehr dabei sein? Hier werden Sie fündig, wenn Sie schon immer mal wissen wollten, wie es mit der Getrennt- oder Zusammenschreibung von Verbindungen mit sein steht.

Im Grunde ist die Regelung ganz einfach und zudem auch noch eindeutig: Verbindungen mit sein werden getrennt geschrieben: Euer Charlottchen soll ja scharf hinterher sein, dass ihr niemand den Dramaturgenposten vor der Nase wegschnappt. Und wer ist wieder nicht da gewesen ...?

Zweifel über die Schreibung kommen jedoch auf, wenn nicht klar ist, ob die Verbindungen als Substantivierungen aufzufassen sind oder nicht. Als Substantivierungen wären sie nämlich groß- und zusammenzuschreiben. Zuweilen gibt die Umgebung der Fügung aber gerade keinerlei Indiz dafür her, ob es sich um Substantivierungen handelt oder nicht. Also sind jeweils beide Schreibungen möglich: Dabeisein ist alles oder dabei sein ist alles.

Dagegen wäre bei Ständig dabei sein ist alles nur getrennt zu schreiben, bei Ständiges Dabeisein ist alles nur groß und zusammen. Denn das endungslose, adverbial verwendete ständig weist dabei sein als Verb aus, während die gebeugte Form ständiges wiederum Dabeisein als Substantivierung entlarvt.

Des seligen Shakespeares to be or not to be wird in den deutschen Übersetzungen interessanterweise in der Regel als Substantivierung wiedergegeben (Sein oder Nichtsein), ließe sich aber auch mit sein oder nicht sein wiedergeben.

Und noch etwas: Außer auf noch nie da gewesene Einsichten darf man auch auf noch nie dagewesene Einsichten hoffen. Denn bei attributiven Fügungen aus Adverb und Partizip kann sowohl getrennt als auch zusammengeschrieben werden. Das gilt auch für entsprechende Substantivierungen, z. B. noch nie da Gewesenes/Dagewesenes.

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