In diesem Artikel beleuchten wir Schreibung und Flexion der Kardinalzahlen hundert und tausend.
Grundsätzlich klein schreibt man das unflektierte, meist in attributiver Stellung auftretende Zahlwort: Auch in Europa werden immer mehr Menschen hundert Jahre alt. Ich muss noch tausend Sachen erledigen. In der Innenstadt fährt er schon mal hundert.
Groß oder klein kann geschrieben werden, wenn hundert oder tausend als Mengensubstantiv gesehen wird und nicht in Ziffern geschrieben werden kann: Sie hatten den Garten mit vielen Hundert/hundert Lampions geschmückt. Mehrere Hundert/hundert Menschen schlossen sich dem Protestmarsch an. Die Zahl der Opfer ging in die Tausende/tausende. Dudenempfehlung ist in diesen Fällen übrigens jeweils die Großschreibung.
Zur Flexion der beiden Zahlwörter: Im Nominativ und Akkusativ Plural können Hundert/hundert und Tausend/tausend mit oder ohne Flexionsendung gebraucht werden, wenn der Kasus durch ein anderes Wort kenntlich gemacht wird: Viele Hundert[e]/hundert[e] waren zu der Veranstaltung gekommen. Einige Tausend[e]/tausend[e] waren bereits Opfer dieser Betrugsmasche geworden. Im Genitiv Plural haben die beiden Zahlenangaben keine Flexionsendung, wenn der Kasus durch ein vorangestelltes Wort deutlich wird: Bei der Petition erwartet man die Beteiligung vieler Tausende/tausende. Der Protest einiger Hunderte/hunderte ließ die Veranstalter kalt. Ist der Kasus allerdings nicht ersichtlich, wird adjektivisch dekliniert: Der Protest Hunderter/hunderter ließ die Veranstalter kalt.
Schließt sich das Gezählte an, wird überwiegend von mit Dativ angeschlossen: Zu diesem Thema wurden Hunderte/hunderte von Betroffenen befragt. Sie kümmerten sich um Tausende/tausende von Flüchtlingen. Wird das Gezählte durch ein Adjektiv näher bestimmt, findet sich auch der Genitiv: Sie fanden Hunderte/hunderte toter Fliegen im Raum. Möglich ist auch das appositionelle Verhältnis, bei dem das Gezählte im gleichen Kasus steht wie das Zahlwort: Sie fanden Hunderte/hunderte tote Fliegen im Raum.
