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Man kann im Leben ja so manches verlieren: die Geduld, den Schlüssel und die Fassung, einen Zahn, einen Prozess oder einfach die Lust. Was aber, wenn bei jemandem Hopfen und Malz verloren ist? Den Wurzeln dieser Redewendung gehen wir in diesem Artikel nach.
Und finden sie bei einem Getränk mit langer Geschichte: dem Bier. Dieses hat in der deutschen Sprache einige Spuren hinterlassen – aber das ist nicht unser Bier in diesem Artikel. Unser Bier (wie wir es heute kennen) ist mit Hopfen gebraut. Das Hopfenbier verdrängte zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert die bis dahin üblichen sogenannten Grutbiere, bei denen statt des Hopfens noch eine als Grut bezeichnete Kräutermischung verwendet worden war.
Doch man spricht nicht umsonst von „Braukunst“: Auch unter Verwendung von Hopfen konnte beim Bierbrauen noch jede Menge schiefgehen. Unterlief bei der Rezeptur ein Fehler, klappte es in der Folge nicht so recht mit der Gärung – nicht nur die Mühen des Brauers waren dann verloren, sondern ganz buchstäblich auch Hopfen und Malz, aus denen kein genießbares Bier geworden war.
Die Redewendung, irgendwo sei Hopfen und Malz verloren, hat darin ihren Ursprung. Sie drückt aus, dass in Bezug auf eine Sache alle Mühe, alle darin investierte Anstrengung vergeblich war – und vor allem schwingt auch mit, dass auch zukünftige Bemühungen wohl erfolglos bleiben werden: Ich und Mathematik? Ach, da ist Hopfen und Malz verloren!
Aber auch beim mittelalterlichen Bierbrauen war die Anstrengung durchaus öfter von Erfolg gekrönt. Mundete das Bier, wähnte man dies der Legende nach gar als Eingreifen höherer Macht: Hopfen und Malz waren dann nicht verloren, sondern erhielten gewissermaßen höhere Weihen in dem Ausspruch: Hopfen und Malz, Gott erhalt’s.
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