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Weibliche Form von Per­sonen­bezeich­nungen auf „-erer“

Als im letzten Jahr erstmalig in der bundesdeutschen Geschichte eine Kanzlerkandidatin gekürt wurde, um gegen den Amtsinhaber anzutreten, blieb so mancher beim Zeitunglesen an dem Wort Herausforderin hängen und kam ins Grübeln.

Im Allgemeinen lassen sich feminine Personen- oder Berufsbezeichnungen im Deutschen problemlos durch Anhängen der Endung -in an das maskuline Wort bilden. So wird aus dem Minister eine Ministerin, aus dem Professor eine Professorin, aus dem Redakteur eine Redakteurin, aus dem Anwärter eine Anwärterin.

Anders verhält es sich jedoch mit maskulinen Personenbezeichnungen auf -erer: Hier wird – ursprünglich wohl aus klanglichen Gründen – die Endung -in an die Stelle des zweiten -er gesetzt. So wird also aus dem Zauberer keine *Zaubererin, sondern eine Zauberin, aus dem Eroberer wird eine Eroberin und auch unsere eingangs erwähnte Herausforderin ist sprachlich auf der richtigen Seite. Vorsicht ist allerdings geboten bei Substantiven auf -rer: Hier wird die Endung -in grundsätzlich an die volle maskuline Form angehängt. Es wird demnach aus dem Lehrer eine Lehrerin, aus dem Verehrer eine Verehrerin und aus dem Verführer eine Verführerin.

Hilfreiche Praxistipps für geschlechtergerechtes Formulieren finden Sie im kompakten Ratgeber Gendern – ganz einfach! von Gabriele Diewald und Anja Steinhauer. Und für alle, die es genauer wissen wollen, geben die Autorinnen im Handbuch geschlechtergerechte Sprache einen ausführlichen Überblick über das Thema Gendern mit vielen Anwendungsbeispielen.

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