Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?

Beliebte Falschschreibungen und ihre Erklärung

In diesem Artikel lernen Sie einige der beliebtesten Falschschreibweisen im Deutschen kennen – und deren korrekte Schreibung samt Erklärung gleich dazu.

Was denken Sie? Haben die folgenden Wörter etwas gemeinsam? Es sind dies: Apartheit, brilliant, Eifelturm, Entgeld, fröhnen, Grafitto, Imbus, Lapalie, Reflektion, Resource, Schlawittchen. Ja, sie haben etwas gemeinsam: Es handelt sich nämlich um „sehr beliebte“ Falschschreibungen.

Aber warum sind gerade die aufgeführten Falschschreibungen so häufig? Das ist im Einzelnen schwer zu sagen. Bei einigen könnten fremdsprachliche Pendants mitverantwortlich sein, die fast gleich geschrieben werden wie die deutschen Entsprechungen – als falsche Vorbilder quasi. So schreibt man im Englischen etwa brilliant mit einem -i- hinter dem Doppel-l, im Deutschen aber nicht. Im Deutschen wiederum schreibt man Ressource mit zwei -s-, im Englischen nur mit einem. Manchmal könnten es auch regionale Aussprachen sein, die falsche Schreibungen nahelegen, beispielsweise im Falle von Schlafittchen, das oft Schlawittchen gesprochen wird. Es kann auch sein, dass nicht klar ist, wovon ein Wort(bestandteil) eigentlich abgeleitet ist. So hätte der Eiffelturm auch sehr gut ein Bonickhausenturm sein können, wenn sein Konstrukteur Alexandre Gustave Bonickhausen dit Eiffel seinen ursprünglichen Namen nicht auf Eiffel hätte kürzen lassen, damit der Name nicht gar so deutsch aussieht. (Und mit der Eifel könnte der Name Eiffel tatsächlich etwas zu tun haben, aber das ist nicht gesichert.)

Die jeweils richtige Schreibung wollen wir Ihnen natürlich auch nicht vorenthalten. Bitte schön: Apartheid, brillant, Eiffelturm, Entgelt, frönen, Graffito, Inbus®, Lappalie, Reflexion, Ressource, Schlafittchen.

Und warum gerade so? Im Einzelnen:

Apartheid endet auf -d, weil das Suffix im Niederländischen und Afrikaans mit -d geschrieben wird.

Das Adjektiv brillant hat im Deutschen kein -i-, weil es aus dem Französischen entlehnt ist, wo es auch kein -i- hat – und auch nicht im Italienischen (brillante) und Spanischen (brillante).

Eiffelturm schreibt man mit zwei -f-, weil der Familienname Eiffel mit zwei -f- geschrieben wird.

Entgelt endet auf -t, weil das Wort vom Verb entgelten abgeleitet ist.

Das Verb frönen hat kein -h-, weil es von Fron kommt, zu althochdeutsch frōno (Besitz der Götter).

Graffito schreibt man mit -ff-, da das Wort aus italienisch graffito (das Gekratzte) entlehnt wurde, zum Verb graffiare (kratzen).

Inbus® wird mit -n- geschrieben, da das Wort eine Abkürzung ist für Innensechskantschlüssel von Bauer und Schaurte.

Lappalie schreibt man mit -pp-, da es eine studentensprachliche scherzhafte Latinisierung zu Lappen ist.

Reflexion wird mit -x- geschrieben, weil das Wort zwar letztlich auf das lateinische Verb reflectere (zurückbiegen) zurückgeht, das aber selbst schon im Perfekt (reflexi = ich habe zurückgebogen) und im Partizip II (reflexus, -a, -um – zurückgebogen) das -x- aufweist – und auch in der Substantivierung reflexio (das Zurückbeugen), aus der unser Substantiv Reflexion abgeleitet ist.

Ressource schreibt man mit -ss-, weil es aus französisch ressource (Hilfsmittel, Erwerbsquelle) entlehnt wurde.

Schlafittchen wird mit -f- geschrieben, weil es mit Fittich (Flügel) zu tun hat.

Alle Artikel in Rechtschreibung (138)

Kongruenz im Satz nach „Zahl“ und „Anzahl“

Was passiert mit dem Verb, wenn das Substantiv Zahl oder Anzahl Subjekt des Satzes ist? Hier erfahren Sie mehr.

Schreibung und Flexion von „hundert“ und „tausend“

In diesem Artikel beleuchten wir Schreibung und Flexion der Kardinalzahlen hundert und tausend.

Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?