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Adjektive, die nur prädikativ verwendet werden

Wenn Ihr Steuerberater pfiffig ist, scheint es sich ja von selbst zu verstehen, dass Sie es dann mit einem pfiffigen Steuerberater zu tun haben. Erweist er sich aber eher als plemplem, redet man wohl kaum von einem „plemplemen“ Steuerberater.

In der Regel können Adjektive wie schön, trickreich, genau auf drei verschiedene Weisen im Satz eingesetzt werden, und zwar

  1. als Beifügung, also attributiv: der schöne Galan, die trickreiche Lösung, die genaue Startzeit;
  2. als Teil des Prädikats, also prädikativ: Der Galan macht sich schön, Die Lösung ist trickreich;
  3. als Umstandsbestimmung, also adverbial: Der Galan raspelt schön Süßholz, Die Startzeit ist genau einzuhalten.

Allerdings: Es gibt sie auch hier – die berüchtigten Ausnahmen. Einige Adjektive nämlich werden nie als Beifügung verwendet. Adjektive, die nicht attributiv verwendet werden, sind aber meist auch adverbial nicht recht zu gebrauchen; so bleibt der prädikative Gebrauch. Solche Adjektive sind etwa plemplem, futsch, kirre, quitt, schnuppe u. a.: Ihr Steuerberater ist doch plemplem; jetzt ist Ihre ganze Abschreibung futsch. Das macht mich noch ganz kirre. Zu diesen zählen einige Grammatiker auch meschugge; allerdings finden sich – vor allem aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – auch Belege für den attributiven Gebrauch: Heiliger Äskulap! Der du die Ärzte eingesetzt hast ... sowie die meschuggenen Patienten (Kurt Tucholsky).

Die meisten dieser Adjektive können auch nicht substantiviert werden. Nicht möglich: So was „Plemplemes“ wie Sie hab ich ja noch nie erlebt.

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