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e oder nicht e – das ist hier die Frage. Etwas genauer: Wann darf ich bei der Adjektivflexion ein e einsparen und wann nicht? Die Antwort erfahren Sie in diesem Artikel.
Ähnlich wie die Verben, die auf -eln enden, weisen auch die Adjektive auf -el eine Besonderheit auf: Wenn sie gebeugt oder gesteigert werden, fällt dieses e aus. So wird edel zu das edle Geschmeide, heikel zu bei dieser heiklen Frage oder dunkel zu der dunklere Stoff. Diese Regel gilt auch für entlehnte Adjektive, die auf -abel oder -ibel enden: das sensible Kind, der blamable Auftritt.
Das Ganze hat durchaus einen praktischen Hintergrund, denn dadurch wird vermieden, dass mehrere unbetonte Silben mit e als Vokal aufeinanderfolgen. Zudem lassen sich die entstehenden Konsonantenfolgen wie kl oder bl gut aussprechen. Früher war es bei den heimischen Adjektiven allerdings umgekehrt; da wurde eher das e der Flexionsendung weggelassen. So lässt sich die Wendung im Dunkeln erklären, bei der das e des Stamms erhalten ist.
Da l und r beide Liquidä (Fließlaute) sind, weisen Wörter, in denen diese Laute an der gleichen Stelle auftauchen, oft Gemeinsamkeiten auf – so auch in dieser Konstellation. Zwar gilt der Wegfall des e bei Adjektiven auf -er nicht für alle Mitglieder dieser Gruppe, aber doch für einige. So entfällt es, wenn der Stamm -au- oder -eu- enthält: ungeheure Ausgaben, saure Gurken.
Dasselbe gilt für etliche entlehnte Adjektive wie illuster oder medioker, wobei sich beobachten lässt, dass die Adjektive eher dazu neigen, das e zu behalten, je stärker sie integriert sind. Aufpassen muss man allerdings mit der Betonung, denn wenn die Silbe, die das e enthält, betont ist, dann bleibt es stets erhalten, z. B. in leger oder polymer.