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Geschlechtsneutrale Anrede: Gendern in Briefen und E-Mails

„Sehr geehrter“ oder „geehrte“? Oder sogar „geehrte(r)“? Sicher ist: Die Anrede muss sitzen – nicht nur bei Vornamen, die nicht eindeutig männlich oder weiblich sind, sondern auch im Hinblick auf weitere Geschlechtsidentitäten. Hier ein Tipp aus unseren Duden-Ratgebern, wie Sie die Situation elegant lösen.

Mit der nun geltenden Möglichkeit des Eintrags einer „dritten Option“ in den Personalausweis ist ein großer Schritt in Richtung Sichtbarkeit anderer Geschlechtsidentitäten als der beiden prototypischen getan – es ist ein Unterschied, ob jemand nur als nicht eindeutig weiblich und nicht eindeutig männlich gilt oder explizit mit einer dritten Option benannt wird.

Grundsätzlich von allen Verbänden und Gruppierungen empfohlen wird das Abfragen der individuell gewünschten Anrede bzw. des bevorzugten Pronomens im Vorfeld, soweit dies möglich ist. Das kann sowohl beim Erstkontakt mit einer Person der Fall sein (etwa: „Wie darf ich Sie in Zukunft korrekt ansprechen?“ „Was ist Ihr Pronomen?“) als auch bereits im Vorfeld mit einer entsprechend gestalteten Abfrage oder automatisierten Anmeldemaske geschehen.

Eine andere Möglichkeit wäre die Anrede mit Vor- und Nachnamen – man kann etwa problemlos ausweichen auf „Guten Tag, Silke Segler“. Und für eine allgemeine Anrede mehrerer, nicht definierter Personen sowohl in der Korrespondenz als auch bei öffentlichen Anlässen gibt es zahlreiche Mittel der neutralen und alle umfassenden Anrede. Von „Liebe Lehrkräfte“ bis „Sehr geehrte Anwesende“ ist vieles möglich.

Diese und viele weitere Praxisinformationen zum geschlechtergerechten Formulieren finden Sie im Handbuch geschlechtergerechte Sprache von Dr. Gabriele Diewald und Dr. Anja Steinhauer. Und für alle, die sich schnell einen Überblick verschaffen wollen, haben die Autorinnen ihre wichtigsten Tipps in Gendern – ganz einfach! zusammengefasst.

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Aussprache von „-innen“ in geschlechtergerechten Personenbezeichnungen

In diesem Artikel behandeln wir die phonetischen Feinheiten geschlechter- und gendergerechter Personenbezeichnungen, also zum Beispiel den lautlichen Unterschied zwischen „Ulmer*innen“ und „Ulmerinnen“.

Die geschlechts­­über­­greifende Ver­­­wendung mas­ku­liner Formen

In der öffentlichen Diskussion um geschlechtergerechten Sprachgebrauch spielt der Ausdruck „generisches Maskulinum“ eine große Rolle. Gemeint ist damit die geschlechtsübergreifende Verwendung eines maskulinen Wortes wie der Arzt bzw. die Ärzte für alle Menschen mit diesem Beruf: Die Ärzte in Deutschland sind gut ausgebildet („Menschen aller Geschlechter mit der entsprechenden medizinischen Ausbildung“).

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