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Zur Herkunft von „Grill“ und „Grille“

Was gibt es Schöneres, als im Sommer auf der Terrasse zu sitzen, etwas Schmackhaftes zu grillen und gleichzeitig im Garten die Grillen zirpen zu hören? Hier gehen wir der Frage nach, ob der Grill und die Grille auch etymologisch etwas miteinander zu tun haben.

Um die Frage gleich zu beantworten: Tatsächlich haben beide Wörter etymologisch rein gar nichts miteinander zu tun. Das Wort Grill bezeichnet sowohl ein Gerät zum Rösten von Fleisch, Fisch oder Gemüse auf einem Bratrost wie auch den zum Gerät gehörenden Bratrost selbst: Unsere Nachbarn haben sich einen todschicken Gasgrill gekauft. Leg doch die Steaks schon mal auf den Grill, die brauchen länger als der Fisch!

Das Wort ist eine Entlehnung aus dem englischen grill, das im frühen 20. Jahrhundert über franz. gril (neben grille) auf das lateinische craticulum („Flechtwerk, kleiner Rost“) zurückgeht. Das lateinische Stammwort war cratis („Flechtwerk, Hürde“).

Die Bezeichnung des heuschreckenähnlichen Insekts hingegen, Grille (mhd. grille, ahd. grillo), einer Gattung, bei der die männlichen Tiere zirpende Laute hervorbringen, geht zurück auf das lateinische Wort grillus, das aus der Lautnachahmung des Insekts entstanden ist. Das abendliche Zirpen der Grillen hatte sie in der Stadtwohnung vermisst.

Seit dem 16. Jahrhundert wird das Wort auch im übertragenen Sinn gebraucht, in der Bedeutung „sonderbare Idee, schrulliger Einfall“, allerdings ist dieser Gebrauch inzwischen etwas aus der Mode gekommen.

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