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Plötz­licher Umschwung/­Über­raschung (Peripetie)

Die Überraschung lässt sich gut als Stilmittel einsetzen – sei es mit, sei es ohne Übertreibung. Wie genau solch eine Figur der Überraschung, auch „Peripetie“ genannt, aussehen kann, das sagen wir Ihnen in diesem Abschnitt.

Peripetie (griechisch peripeteia = „das plötzliche Umschlagen“) ist eigentlich ein Begriff aus der Dramentheorie und meint die meist jäh eintretende entscheidende Wendung des bisherigen dramatischen Handlungsverlaufs ins Gegenteil – die Wende der Situation des Helden/der Heldin zum Schlechten oder zum Guten. Besonders effektvoll ist die Peripetie, wenn sie sich mit einer Anagnorisis (griechisch anagnorisis = „das Wiedererkennen“) verbindet, d. h. mit dem plötzlichen Erkennen von Personen oder Tatbeständen.

In der Rhetorik wird der Begriff gelegentlich auf Wendungen gemünzt, mit denen zunächst eine bestimmte Erwartung geweckt wird, die dann aber sogleich enttäuscht wird, indem die Handlung ganz anders als erwartet fortgeführt wird: „Am 13. [...] schlug der Blitz in die hiesige Kreuzkirche – und setzte Tages darauf seine Reise weiter fort“ (Georg Christoph Lichtenberg, aus den „Sudelbüchern“) oder ganz knapp: „Das Schönste am Chablis ist doch das Pils danach.“ Und fast kunstvoll, weil die Peripetie mit einer Anagnorisis verknüpft ist, überraschte einst Fußballbundestrainer Berti Vogts: „Die Kroaten sollen auf alles treten, was sich bewegt? Da hat unser Mittelfeld ja nichts zu befürchten.“

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