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„Lauter“, „läutern“ und „erläutern“

In diesem Artikel klären wir Sie über Herkunft und Bedeutung des Adjektivs lauter und dessen Zusammenhang mit den Verben läutern und erläutern auf.

Das altgermanische Adjektiv mittelhochdeutsch lūter, althochdeutsch [h]lūttar, gotisch hlūtrs, mittelniederländisch lūter, altenglisch hlūtor gehört im Sinne von „gespült, gereinigt“ zu der indogermanischen Wurzel *k̑leu- „spülen“; vergleiche z. B. aus anderen indogermanischen Sprachen griechisch klýzein „spülen, reinigen“, dazu klystḗr „Reinigungsspritze“ (Klistier), lateinisch cluere „reinigen“, dazu cloaca „Abzugskanal, Jauchegrube“ (Kloake).

Aus dem alten Gebrauch des Adjektivs lauter im Sinne von „rein, hell, klar“ entwickelte sich im Deutschen die spezielle Verwendung im Sinne von „frei von fremdartigen Beimischungen, unverfälscht“ (von Edelmetallen), übertragen „grundehrlich, anständig“ (vom Charakter). Außerdem wird lauter auch im Sinne von „bloß, nichts als“ gebraucht.

Das abgeleitete Verb läutern (mittelhochdeutsch liutern, althochdeutsch [h]lūtaren) wird im Sinne von „reinigen, säubern; bessern“ verwendet. Die Präfixbildung erläutern (mittelhochdeutsch erliutern) wandelte bereits in mittelhochdeutscher Zeit ihre Bedeutung von „rein, klar machen“ zu „erklären, darlegen“ (beachte zum Bedeutungswandel z. B. „erklären“).

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