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Gang und gäbe

Redewendungen machen unsere Sprache reich, bereiten manchmal aber auch Schwierigkeiten hinsichtlich Rechtschreibung und Bedeutung. Dies ist kein Wunder, denn bisweilen sind sie in Gestalt und Bedeutung nur zu verstehen, wenn man ihre sprachgeschichtliche Herkunft betrachtet.

Dabei sind Wendungen in der Sprache gang und gäbe. Und da haben wir ihn schon: den oben beschriebenen Fall. Wohl jeder kennt diesen Ausdruck, doch was bedeutet er und wie schreibt man ihn richtig? Im Netz findet man Schreibweisen wie * es ist Gang und Gäbe oder * es ist gang und gebe. Diese sind nachvollziehbar, denken viele doch an das Substantiv der Gang; oder an die Form gebe, also den Konjunktiv Präsens der ersten und dritten Person Singular des Verbs geben.

Doch mit dem Gang und mit geben hat gang und gäbe nur recht indirekt zu tun. Auf Duden online ist zu erfahren, dass gang vom mittelhochdeutschen Wort genge kommt, was die Bedeutung „verbreitet“ oder „gewöhnlich“ hat. Es leitet sich ab vom seit um 1000 bezeugten althochdeutschen Wort gengi‚ das „gebräuchlich“ bzw. „gewöhnlich“ bedeutet, eigentlich „fähig zu gehen“. Der Ausdruck gǣbe, ebenfalls schon zu dieser Zeit belegt, hat die Bedeutung „willkommen, lieb, gut“. Mit der eigentlichen Bedeutung „was sich leicht geben lässt“ ist der Schritt nicht weit zum heutigen Wort „gängig“.

Es war die Kaufmannssprache, in der gang und gäbe, nun ja, gang und gäbe wurde. Mit Bezug auf Münzen und Waren hatte sich die Bedeutung nun von „was gehen kann“ zu „Wert habend“ bzw. „im Umlauf befindlich“ verschoben.

Vor diesem Hintergrund ist die heutige Bedeutung von gang und gäbe – „allgemein üblich bzw. verbreitet“ – nun völlig transparent. Und alle drei Bestandteile des Ausdrucks schreibt man klein (außer natürlich am Satzanfang).

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