Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?

Das Wort „Zeug“

Wenn wir aufgefordert werden, uns doch bitte etwas mehr ins Zeug zu legen, ist ganz klar, was Sache ist. Aber warum eigentlich ins Zeug? In diesem Artikel lesen Sie allerhand Wissenswertes rund um das Wort Zeug und seine Familie.

Das gemeingermanische Substantiv Zeug, mhd. (ge)ziuc, ahd. (gi)ziuch, gehört zum Verb ziehen. Es bedeutete ursprünglich das Ziehen oder auch Mittel zum Ziehen, woraus sich Bedeutungen wie Mittel, Gerät, Stoff, Vorrat entwickelten, man denke an Spielzeug, Werkzeug, Feuerzeug etc. Ab dem 18. Jahrhundert wird Zeug auch abwertend im Sinne von Kram, Plunder gebraucht, regional gelegentlich auch in der Form Zeugs: Was willst du denn mit dem ganzen Zeug/Zeugs hier? Was der heute wieder für ein dummes Zeug redet!

Das Wort Zeug findet sich auch heute noch in einer Fülle von Redewendungen: Du solltest dich doch mal etwas mehr ins Zeug legen! Es wurde gearbeitet, was das Zeug hält. In beiden Beispielen steht das Wort für das Geschirr von Zugpferden oder -ochsen – Tiere und Ausrüstung müssen allerhand leisten. Interessant ist auch die Wendung jmd. etw. am Zeug flicken (seltener: ans Zeug flicken): Trotz aller Bemühungen konnte man ihm nichts am Zeug flicken. In dieser Redensart ist mit Zeug die Kleidung gemeint. Wer sich an jemandes Kleidung zu schaffen macht, verändert dessen Aussehen, beeinträchtigt – bildlich gesprochen – sein Ansehen.

Übrigens gehören auch die Wörter Zeuge, Zeugnis sowie zeugen, bezeugen, überzeugen in diese Wortfamilie: Zeuge beispielsweise im Sinne von das Ziehen vor Gericht bzw. die vor Gericht gezogene Person.

Alle Artikel in Herkunft (153)

Etymologie von Baumbezeichnungen

Wie kommen Bäume zu solch klangvollen Namen wie Ahorn, Eberesche oder Weide? Wir haben für Sie recherchiert!

Konjunktiv II rückumlautender Verben

In diesem Artikel schauen wir uns an, was es mit Formen wie nennte oder kennte auf sich hat. Existieren sie überhaupt?

Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?