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In diesem Artikel geht es um die Herkunft von drei Bezeichnungen für Behältnisse und ihre – teils überraschenden – Verwandten im Englischen.
Zugegeben, eine richtige Verbindung (außer über die Semantik) haben die drei im Folgenden vorgestellten Wörter nicht. Aber für etymologisch Interessierte bieten sie garantiert einen Aha-Effekt. Beginnen wir mit der Truhe. Ein Möbelstück aus Holz, um Dinge aufzubewahren. Holz ist hier unser Stichwort, denn von dem entsprechenden indogermanischen Wort für Holz (auch: Eiche) ist Truhe abgeleitet. Im Indogermanischen lautete dieses Wort *deru-. Ein direkter Nachfahre davon ist ein englisches Wort, welches ebenfalls etwas Hölzernes bezeichnet, nämlich tree („Baum“).
Den Beutel stellen sicher viele zunächst zur Beute und nehmen an, dass er zum Aufbewahren der Beute diente. Etymologisch jedoch hängt der Beutel mit der Beule zusammen, er bezeichnet also ein „ausgebeultes, aufgeschwollenes“ Stück Leder oder Stoff. Eng verwandt mit dem Beutel ist die englische Bezeichnung für eine anschwellende Blüte: bud („Knospe“).
Zu guter Letzt betrachten wir den harmlos anmutenden Koffer. Dieser kam zu uns über das Niederländische, welches sich beim Französischen bedient hatte. Dem zugrunde lag, wie meist, das Lateinische und diesem wiederum das Griechische. Woher die Endung -er kommt, lässt sich leider nicht mehr nachvollziehen. Der erste Teil jedoch beruht auf dem griechischen kóphinos, was „Weidenkorb“ bedeutet. Nun gibt es ja diverse Dinge, die man in einen Weidenkorb legen könnte. Im Englischen ging die semantische Entwicklung nicht zu einem Behältnis für Kleider und andere Urlaubsgegenstände, sondern zu einem Aufbewahrungsort für Verstorbene. Der kóphinos wurde zum coffin, dem „Sarg“. Somit hat der Brite seine Leiche nicht wie unsereins im Keller, sondern im – Koffer.