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Die Steigerung (Komparation) von deutschen Adjektiven

Wie funktioniert die Steigerung von Adjektiven? Lassen sich alle Adjektive steigern? Und was ist beim attributiven Gebrauch zu beachten? Hier erklären wir die Grundlagen der Komparation im Deutschen.

Viele Adjektive können gesteigert werden: häufig – häufiger – am häufigsten. Diese drei Formen des Adjektivs nennt man Positiv, Komparativ und Superlativ oder auch Grundstufe, Vergleichsstufe und Höchststufe:

häufig Positiv Grundstufe
häufiger Komparativ Vergleichsstufe
am häufigsten Superlativ Höchststufe

Der Komparativ wird mit dem Suffix -er, der Superlativ mit dem Suffix -st oder -est gebildet. Bei bestimmten Adjektiven tritt außerdem ein Umlaut auf: alt – älter – am ältesten.

Wenn die Komparativendung -er an ein Adjektiv mit einem unbetonten Wortausgang auf -el, -er oder -en angefügt wird, fällt zum Teil ein unbetontes -e- weg: edel – edler – am edelsten.

Im attributiven Gebrauch erhalten Komparativ- und Superlativformen auch noch starke oder schwache Flexionsendungen:

  • die bessere Sängerin
  • das leckerste Gericht
  • schnelleres Internet

Unregelmäßige Steigerungsformen

Eine kleine Anzahl häufig gebrauchter Adjektive bildet die Steigerungsformen unregelmäßig, teilweise mit unterschiedlichen Stämmen:

  • groß – größer – am größten (nicht: am *größesten)
  • hoch – höher – am höchsten
  • nah – näher – am nächsten
  • gut – besser – am besten
  • viel – mehr – am meisten

Adjektive ohne Steigerungsformen

Wenn Adjektive nur schwer oder gar nicht gesteigert werden können, hängt dies mit ihrer Bedeutung oder mit ihren Eigenschaften in der Wortbildung zusammen. Dies ist z. B. der Fall, wenn Adjektive

  • eine Eigenschaft ausdrücken, die nicht in unterschiedlichem Maß vorliegen kann: schriftlich, mündlich, tot, lebendig;
  • etwas Einzigartiges oder ein Höchstmaß ausdrücken: einzig, maximal;
  • eine relationale Bedeutung haben: westfälisch, katholisch;
  • quantifizierend sind (Zahladjektive): drei, dreifach, ganz, halb;
  • zusammengesetzt sind: blutjung, steinreich, blickdicht, tagelang;
  • mit Wortbildungselementen verneint sind: kinderlos, konfliktfrei;
  • nicht nach Kasus, Numerus und Genus dekliniert werden: prima, rosa;
  • als Partizipien noch einen engen Bezug zum Verb haben: wachsend, gelesen.

Bei manchen dieser Adjektive ist aber eine Steigerung möglich, wenn sie in übertragener Bedeutung (das lebendigste Kind = das lebhafteste Kind) oder in bestimmten Kontexten umgangssprachlich gebraucht werden (er ist noch katholischer als sein Vorgänger).

Steigerung von Adverbien

Übrigens: Es können auch einige wenige Adverbien gesteigert werden. Nur oft und wohl werden dabei regelmäßig gesteigert:

  • oft – öfter (häufiger) – am öftesten (am häufigsten)
  • wohl – wohler – am wohlsten

Unregelmäßige Steigerungsformen bilden hingegen bald, gern(e) und sehr:

  • bald – eher (früher, schneller) – am ehesten (am frühsten, am schnellsten)
  • gern(e) – lieber – am liebsten
  • sehr – mehr – am meisten

Wie Steigerungsformen in konkreten Vergleichssätzen einsetzt werden, erklären wir in „als“ oder „wie“?.

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