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Funktionen von „als“

Ein kleines Wörtchen, das wir mehrmals täglich verwenden, hat viele praktische Funktionen, aber wenn man nicht aufpasst, kann leicht etwas schiefgehen. Lesen Sie hier mehr über die verschiedenen Funktionen von als.

Man könnte als fast schon als harmoniesüchtig bezeichnen, denn in all seinen Funktionen ist es verbindend tätig. Da wäre zunächst die Konjunktion als, die Sätze miteinander verbindet.

Da es sich um eine sogenannte unterordnende Konjunktion handelt, werden jeweils ein Haupt- und ein Nebensatz durch als verbunden. Die Beziehung kann dabei zum einen temporal sein, das heißt, es wird angegeben, in welchem zeitlichen Verhältnis die in den Sätzen beschriebenen Ereignisse zueinander stehen. Hier kommt nun auch gleich die erste Schwierigkeit ins Spiel, denn welcher Art dieses zeitliche Verhältnis ist – das bleibt offen.

In der Regel drückt als Gleichzeitigkeit aus: Als wir im Skiurlaub waren, schien die ganze Zeit die Sonne. Doch ebenso kann es Vorzeitigkeit ausdrücken: Als es geschneit hatte, war die Welt wunderbar weiß. Und selbst Nachzeitigkeit kann, wenn auch selten, mit als ausgedrückt werden: Ich hatte mich gerade wieder aufgerappelt, als ich erneut ausrutschte und hinfiel.

Zum anderen kann als auch modale (d. h. die Art und Weise kennzeichnende) Beziehungen anzeigen: Mir war, als hätte ich ein feines Glockengeläut vernommen. In dieser Funktion wird als gerne noch mit ob oder wenn verbunden: Es schneit, als ob es nie wieder aufhören will.

als bei Appositionen und Vergleichen

In Fällen wie sie als Verkäuferin, also bei Appositionen, treten meist die größten Probleme mit als auf, nämlich wenn es um den Kasus der angeschlossenen Wortgruppe geht. Steht das Bezugswort im Nominativ, Dativ oder Akkusativ, dann muss der Anschluss im gleichen Fall erfolgen: Mir als gutem Skifahrer wäre das nicht passiert. Für den Trainer als Verantwortlichen ist das sicher peinlich.

Wenn jedoch das Bezugswort im Genitiv steht, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Enthält die als-Gruppe ein Artikelwort, steht sie im Genitiv: das Aufstellen des Christbaums als des wichtigsten Symbols für Weihnachten. Enthält sie kein Artikelwort, wird sie in der Regel in den Nominativ gesetzt: das Erscheinen des Sterns als leuchtender Wegweiser.

Schließlich lässt sich als noch verwenden, um die erste Steigerungsstufe, den Komparativ, anzuschließen: Unser Haus ist festlicher beleuchtet als das der Nachbarn. Hierfür wird in der Umgangssprache auch gerne wie verwendet: Unser Christbaum ist größer wie eurer. Standardsprachlich gilt das allerdings nicht als korrekt.

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