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Die Flexion von Parti­zipien

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Personenbezeichnungen in Form von Partizipien gebildet und richtig flektiert werden.

Personenbezeichnungen wie Lesende und Studierende können männliche und weibliche Personen gleichermaßen bezeichnen. Hier beschäftigt uns allerdings weniger die geschlechtsneutrale Semantik dieser Bildungen als vielmehr ihr Verhalten bei der Flexion.

Grammatisch gesehen handelt es sich bei Liebende, aber auch bei Angestellte oder Beamte um Partizipien, also die Mittelformen des Verbs. Diese werden vom Infinitiv gebildet: das Partizip der Gegenwart durch Anhängen von -end an den Stamm, das Partizip der Vergangenheit durch Anfügen von ge- + -t bzw. -en. Beide Partizipien können dann wie Adjektive attributiv oder auch adverbiell verwendet werden: das lesende Kind, der gerettete Schwimmer bzw. das brennend heiße Verlangen, die verschlossen dreinblickende Bedienung. Sie verhalten sich dann, was die Flexion anbelangt, auch genauso wie Adjektive. Und dieses Verhalten behalten sie auch bei, wenn sie einen weiteren Wortartwechsel durchmachen und substantiviert werden. Aus den trauernden Menschen werden die Trauernden, aus den verwandten Menschen werden die Verwandten.

Wenn Sie also nächstes Mal unsicher sind, ob es meine Bekannte oder meine Bekannten heißt, so denken Sie sich einfach das passende Bezugswort dazu und Sie machen es automatisch richtig: eine mir bekannte Frau – eine Bekannte, die mir bekannten Menschen – die Bekannten. Nach Adjektiven wie liebe flektieren diese substantivierten Partizipien parallel, sie haben also die gleiche Endung wie das Adjektiv. Daher heißt es Liebe Studierende (nicht: Liebe Studierenden) oder Liebe Verwandte (nicht: Liebe Verwandten).

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