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In diesem Artikel nehmen wir das Verb lehren unter die Lupe und befassen uns mit der Frage, ob darauf der Dativ oder der Akkusativ folgt.
Es ist nicht so ganz einfach, bei lehren immer den richtigen Fall zu erwischen. Was feststeht: Die Sache, die gelehrt wird, steht immer im Akkusativ: Die Lehrerin lehrte die Kinder den Dreisatz. Handelt es sich dabei um ein Verb, wird es in der Regel als Infinitiv ohne zu angeschlossen: Die Lehrerin lehrte die Kinder lesen. Tritt zu dem Verb noch eine Ergänzung, kann das zu aber wieder dabeistehen: Die Lehrerin lehrte die Kinder flüssig [zu] lesen. Es lässt sich beobachten, dass zu immer häufiger auftritt, je länger diese Ergänzung ist: Die Lehrerin lehrte die Kinder flüssig, deutlich und mit der richtigen Betonung zu lesen. Nebenbei: Das Komma, um den mit zu angeschlossenen Infinitiv abzutrennen, ist fakultativ.
Sie haben sicher schon bemerkt, dass die Belehrten in den Beispielsätzen im Akkusativ stehen. Heutzutage ist das auch die Norm. Vor allem im 18. Jahrhundert war jedoch auch der Dativ gebräuchlich, also: Die Lehrerin lehrte den Kindern die Feinheiten der deutschen Sprache. Teilweise wird der Dativ auch heute noch benutzt. Interessanterweise ist er sogar der Fall der Wahl, wenn das Verb im Passiv verwendet wird: Ihnen wurden die Feinheiten der deutschen Sprache gelehrt. Im Passiv ist logischerweise, wenn man vom Akkusativ im Aktivsatz ausgeht, auch der Nominativ korrekt: Er wurde lesen gelehrt. Eine letzte Anmerkung haben wir noch für Sie. In manchen Fällen wird nicht erwähnt, was denn überhaupt gelehrt wird, sondern es wird nur die Person genannt. Dann steht diese zwingend im Akkusativ: Die Lehrerin hatte viele Kinder gelehrt.