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Das Komma im vorderen Teil des Satzes

Hier geht es um das Komma, das nach bestimmten Elementen, die am Anfang des Satzes stehen, gesetzt werden kann oder soll oder muss.

Wir gehen dabei vom klassischen Aussagesatz aus, bei dem das finite (gebeugte) Verb an der zweiten Stelle steht. Die erste Position, also das, was direkt vor dem Verb steht, wird auch als „Vorfeld“ bezeichnet. Hier gibt es, strukturell gesehen, drei Möglichkeiten.

  • Erstens kann hier ein Nebensatz stehen, den man am finiten Verb erkennt. Meistens steht dies am Ende des Nebensatzes (Sonderfall: Kombinationen wie dass er es hätte merken müssen), es kann aber auch zu Beginn stehen. Nach dem Nebensatz wird zwingend ein Komma gesetzt: Dass in der Oper gesungen wird, hat mir vorher keiner gesagt. Hätte ich nicht so viel Geld für die Karten bezahlt, würde ich jetzt gehen.
  • Zweitens kann zu Beginn eine Infinitivgruppe oder eine Partizipgruppe stehen: Meinen Irrtum zuzugeben(,) fiel mir sehr schwer. Doch dem Gesang lauschend(,) gewöhnte ich mich rasch daran. Hier können Sie nach Belieben entscheiden, ob Sie ein Komma setzen oder nicht. Wenn allerdings die Infinitivgruppe von einer Konjunktion eingeleitet wird, dann ist das Komma wieder obligatorisch: Ohne Atem zu holen, hetzte die Sopranistin durch die Arie. Die infrage kommenden Konjunktionen lauten übrigens ohne, (an)statt, als, außer, um.
  • In allen anderen Fällen steht kein Komma direkt vor dem Verb, selbst wenn die Passage ausufert: Der am Ende mindestens zwei Minuten lang unter höchster Anstrengung gehaltene Ton riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Insbesondere wegen der herausragenden Leistung der Sopranistin an diesem Abend erschienen überschwängliche Kritiken in gleich drei Zeitungen. 

Nun, manchmal steht aber auch noch etwas vor dem eigentlichen Satz. Diese Position nennt sich „Außenfeld links“ und sie enthält, gerade in der gesprochenen Sprache, oft ein vorgezogenes Satzglied, das danach noch einmal aufgenommen wird: Die Sängerin, die hat doch letzte Saison die Aida gesungen. Oft finden sich dort auch Anreden, Interjektionen oder Elemente, die eine Einstellung ausdrücken: Maja, ich freue mich, dass du mitgekommen bist. Ach, die Vorstellung war doch jetzt richtig schön. Ehrlich gesagt, das hätte ich vorher nicht gedacht. So, und das Schöne ist: In all diesen Fällen wird eindeutig ein Komma gesetzt, auch wenn sie im Rudel auftreten: Na ja, Maja, zugegeben, den Opernbesuch möchte ich dennoch nicht so bald wiederholen.

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Anführungszeichen bei Titeln, kurzen Äußerungen u. Ä.

Hier geht es mal wieder um Anführungszeichen, allerdings nicht in Verbindung mit wörtlicher Rede, sondern mit zitierten Elementen.

„sodass“, „so dass“ und die Kommasetzung

„Schreibe so, dass die Kommas richtig sitzen!“ – mit unserer Erklärung in diesem Artikel geht bei „sodass“ bzw. „so dass“ nichts mehr schief.

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