„Die Macht der Mehr­sprachig­keit“

Das erste Sachbuch der Bestsellerautorin Olga Grjasnowa bietet einen persönlichen Blick auf den Stellenwert der Mehrsprachigkeit in unserer Gesellschaft.

Buchcover: Die Macht der Mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit wird in immer mehr Familien in Deutschland zur Normalität. Die Schriftstellerin Olga Grjasnowa betrachtet das facettenreiche Phänomen auf einer persönlichen Ebene. Migration und der damit verbundene Sprachwechsel haben in ihrer Familie in jeder Generation stattgefunden. Eine einheitliche Familiensprache gibt es für die Bestsellerautorin nicht mehr, sie spricht mit ihren Kindern Deutsch und Russisch, mit ihrem Mann Englisch. Sprache ist für sie kein statisch-nationales Konstrukt, sondern ein Weg, Grenzen zu überschreiten und neue Kulturen kennenzulernen, zu denen einem der Zugang sonst versperrt geblieben wäre. Genauso ist der Ausschluss von einer Möglichkeit, Sprachen zu lernen, ein politisches Instrument. „Die Macht der Mehrsprachigkeit“ ist eine Reflexion über die Mehrsprachigkeit als Merkmal einer offenen, diversen Gesellschaft.

Was ist eine „Muttersprache“? Ist dieser Begriff in einer super-diversen Gesellschaft nicht überholt? Sorgen Übersetzungs-Apps und Englisch als neue „Lingua franca“ dafür, dass wir uns irgendwann mit einer Sprache begnügen? Warum wird Französisch als Zweitsprache mehr geachtet als Türkisch? Welche Weltanschauung wird über Sprache vermittelt? Und warum wird ausgerechnet in der Ausländerbehörde vorwiegend Deutsch gesprochen? Olga Grjasnowa verarbeitet in ihrem Sachbuch „Die Macht der Mehrsprachigkeit. Über Herkunft und Vielfalt“ persönliche Erlebnisse und Beobachtungen und stellt immer wieder fest, dass Mehrsprachigkeit noch immer ein gesellschaftliches Politikum ist. „Die Macht der Mehrsprachigkeit“ ist ein Plädoyer für den gesellschaftlichen Wert der Mehrsprachigkeit und eine Forderung nach einer größeren gesellschaftlichen Wertschätzung für Multilingualität.

Olga Grjasnowa
Die Macht der Mehrsprachigkeit
128 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-411-75658-2
12,00 € [D]

Über die Autorin

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku, Aserbaidschan, hat bislang vier Romane veröffentlicht. Für ihr viel beachtetes Debüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ (2012) wurde sie mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr der Roman „Der verlorene Sohn“ (2020). Olga Grjasnowa ist Mitglied des Goethe-Instituts. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.