Was in den 1950er- und 1960er-Jahren neu im Duden stand

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Was war in den 1950ern und 1960ern so neu, dass es erstmals im Duden auftauchte? Hans Hütt hat die Begriffe für den Dudenverlag gesammelt in „Die 50er – ein Jahrzehnt in Wörtern“ und „Die 60er – ein Jahrzehnt in Wörtern“.

Wörter, die plötzlich in aller Munde sind und eine bestimmte Zeit prägen, finden manchmal auch ihren Weg ins Wörterbuch. Deshalb nähert sich Hans Hütt den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts an, indem er jeweils hundert Wörter vorstellt, die in diesen Jahrzehnten in den Duden aufgenommen wurden. „Die 50er – ein Jahrzehnt in Wörtern“ und „Die 60er – ein Jahrzehnt in Wörtern“ sind nun im Dudenverlag erschienen.

Die Begriffe sind in Rubriken wie Gesellschaft, Wirtschaft, Mode, Unterhaltung und Politik zusammengefasst. Kurze Texte beschreiben ihre Bedeutung für die jeweilige Zeit. Mit Fotos angereichert, laden sie zu einer Retroreise in Wort und Bild ein – und zeigen, wie Sprache und Zeitgeschehen zusammenhängen.

In den Fünfzigerjahren tauchten die Nierentische in den deutschen Wohnzimmern auf. Die Tagesschau sendete zum ersten Mal. Man trug Bluejeans oder sogar schon einen Bikini. Die Begriffe Nachgeborene und Wiedervereinigung verorten das Jahrzehnt zwischen Vergangenheit und Zukunft. Und der Stress breitete sich derart aus, dass er einen Eintrag bekam. Überraschend ist, dass Nachdenken erstmals im Duden stand.

In den Sechzigerjahren schafften es die Hippies in den Duden und mit ihnen Drogen und gammeln. Die Studentenbewegung war antiautoritär, der Generationskonflikt ließ sich nicht so einfach ausdiskutieren. Die Mauer, der Kalte Krieg und die Auschwitzprozesse prägten die politische Lage. Zum Glück gab es aber auch Pop, Rock, Hitparade, twisten und die Beatles mit ihren Pilzköpfen.

Die Fortsetzung der Reihe mit Titeln über die 70er, 80er und 90er ist geplant.

Hans Hütt
Die 60er – Ein Jahrzehnt in Wörtern
128 Seiten, Hardcover
12 €
ISBN 978-3-411-74243-4

Hans Hütt, geboren 1953 am Niederrhein, hat in Tübingen und Berlin Politikwissenschaft, Musikwissenschaft, Psychologie und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Er ist freier Autor und schreibt für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Freitag, das Kursbuch und die taz.