Volkes Stimme? Zur Sprache der Rechts­populisten

Eine Analyse des populistischen Sprachgebrauchs – ab Oktober neu im Dudenverlag.

Volkes Stimme? Zur Sprache der Rechtspopulisten

„Festzuhalten bleibt: Populisten wissen stets – oder geben dies zumindest vor –, was das ‚einfache‘ Volk will. Woher sie das wissen, bleibt häufig ihr Geheimnis.“
Thomas Niehr

In vielen europäischen Ländern sind die Rechtspopulisten auf dem Vormarsch. Mit eingängigen Parolen, scheinbar einfachen Lösungen und Polemiken gegen Eliten, Linke und „Fremde“ gewinnen sie immer mehr Menschen für ihre Sicht der Dinge. Sie haben Parolen und Argumente im Angebot, die eine Überzeugungskraft haben, der sich viele nicht entziehen können. Rechtspopulismus funktioniert zu einem Großteil auf der sprachlichen Ebene, und Rechtspopulisten feiern ihre Erfolge auf dem Fundament einer Sprache, die polarisiert, Sachverhalte verzerrt, Hass und Zwietracht sät.

Thomas Niehr und Jana Reissen-Kosch nähern sich in ihrem neuen Buch „Volkes Stimme?“ dem Phänomen von der sprachlichen Seite. Der Titel erscheint im Oktober im Dudenverlag und beschreibt und analysiert gängige Muster rechtspopulistischen Sprachgebrauchs.

Die Autoren möchten für einen angemessenen Sprachgebrauch im politischen Diskurs sensibilisieren und einen Beitrag dazu leisten, die sprachlichen Manöver von Rechtspopulisten durchschaubar zu machen. Es geht dabei nicht darum, bestimmte Personen als Rechtspopulisten an den Pranger zu stellen, sondern zu analysieren, welche Muster in der Kommunikation dieses Personenkreises typisch sind. Dabei analysieren die beiden viele Sprachbeispiele aus dem politischen Alltag von AfD-Vertretern wie Alexander Gauland ebenso wie von Pegida-Gründer Lutz Bachmann oder auch Buchautor Thilo Sarrazin.

Das Buch enthält zudem ein sehr lesenswertes Vorwort von Wolfgang Thierse.