Ist unsere Recht­schrei­bung in Gefahr?

Die Streitschrift „Warum es nicht egal ist, wie wir schreiben“ regt eine vielstimmige Debatte zum Reizthema Schreibkompetenz an.

Ist unsere Rechtschreibung in Gefahr?

Richtig schreiben ist eines der obersten Lernziele und im weiteren Leben eine Schlüsselqualifikation. Dennoch wird immer wieder mangelnde Schreibkompetenz in Schule, Studium und Bewerbungsverfahren festgestellt. Wie passt das zusammen? Kathrin Kunkel-Razum, die Leiterin der Dudenredaktion, lud im Oktober 2017 mit dem Schauspieler Burghart Klaußner, der Lehrerin Ulrike Holzwarth-Raether und dem Germanistik-Professor Peter Gallmann drei Vertreter/-innen unterschiedlicher Lebensbereiche zu einer Podiumsdiskussion ein, um über Rechtschreibung und Rechtschreibkompetenzen zu diskutieren. Basierend auf diesem Gespräch entstand die Streitschrift „Warum es nicht egal ist, wie wir schreiben“, die im Februar 2018 im Dudenverlag erscheint.

Rechtschreibung geht jeden an! Unter der Moderation von Kathrin Kunkel-Razum schlägt das Gespräch den Bogen vom Persönlichen über das Gesellschaftliche bis zu konkreten Forderungen. Akut stellt sich die Frage, wie es um den Zustand der Rechtschreibung in der Ausbildung steht. Gerade hat eine Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) die schlechten Rechtschreibleistungen von Grundschüler/-innen belegt. Doch ist richtiges Schreiben tatsächlich so elementar wichtig? Hierzu lohnt es, die Debatte um Rechtschreibkompetenzen auch im internationalen Vergleich zu betrachten. Abschließend werden Überlegungen formuliert, wie Engagement und Förderung in diesem Feld aussehen können.

Dabei erweist sich das Thema Rechtschreibung als emotional und brisant. Für den Schauspieler Burghart Klaußner kann man die Bedeutung des Schreibens gar nicht hoch genug ansetzen: „Rechtschreibung ist Zivilisation. Ohne Rechtschreibung keine Zivilisation, keine Zivilisiertheit, keine Literatur, keine Sprache, nichts, außer Radebrechen und sich irgendwelche Schlagworte um die Ohren hauen.“

Über die Diskutanten:

Dr. Kathrin Kunkel-Razum: Studierte in Leipzig Germanistik und Geschichte mit anschließender Promotion. Redakteurin bei der Zeitschrift für Germanistik und Lektorin für Deutsch als Fremdsprache in Madrid. Seit 2016 ist sie die Leiterin der Dudenredaktion.

Burghart Klaußner: Theater- und Filmschauspieler, unter anderem bekannt aus Die fetten Jahre sind vorbei, Das weiße Band, Der Vorleser, Bridge of Spies und Das AdIon. Eine Familiensaga.

Ulrike Holzwarth-Raether: Studierte an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Grundschullehrerin, Hochschulplanerin, Schulentwicklerin.

Professor Dr. Peter Gallmann: Lehrstuhl für Deutsche Sprache der Gegenwart (Grammatik) in Jena. Unter anderem Mitglied des Rates für deutsche Rechtschreibung.

Kathrin Kunkel-Razum (Autor), Dudenredaktion (Herausgeber), Ulrike Holzwarth-Raether (Autor), Peter Gallmann (Autor), Burghart Klaußner (Autor)

Warum es nicht egal ist, wie wir schreiben
2018, Originalausgabe.
Taschenbuch, 64 Seiten.
ISBN: 978-3-411-74296-7
8,00 € [D]
Erscheint im Februar 2018