„Warum auf Autori­täten hören“: Catherine New­mark beleuch­tet unser Ver­hält­nis zu Autorität(en)

Warum erlebt Autorität gerade wieder ein Comeback? Dieser Frage geht Catherine Newmark unter anderem in ihrem philosophischen Essay nach. Newmark blickt dabei historisch, philosophisch und wissenschaftsgeschichtlich auf die Geschichte der Autorität zurück. Der Titel erscheint am 16. März im Dudenverlag. 

PM 12022020 Autoritäten

„Warum auf Autoritäten hören? Das scheint auf den ersten Blick eine ganz und gar altmodische Frage zu sein, eine Ermutigung für Ewiggestrige mit reaktionären Sehnsüchten nach hierarchischen Weltordnungen.“

So beginnt die Philosophin Catherine Newmark ihr Buch „Warum auf Autoritäten hören?“ und nimmt damit die Irritation der Frage vorweg. Denn natürlich wollen wir glauben, dass wir alle die gleichen Rechte haben und stehen nach den 68ern oder der Frauenrechtsbewegung der Autorität höchst kritisch gegenüber. Doch warum erlebt Autorität gerade wieder ein Comeback? Dieser Frage geht Newmark unter anderem in ihrem philosophischen Essay nach. Catherine Newmark blickt dabei historisch, philosophisch und wissenschaftsgeschichtlich auf die Geschichte der Autorität zurück. Der Titel erscheint am 16. März im Dudenverlag.

Newmark beleuchtet in ihrem Nachdenken darüber, „was Autorität einmal war, was sie heute ist – und was sie sein könnte“, u. a. das Verhältnis Eltern – Kinder und den Weg von der autoritären „schwarzen Pädagogik“ bis zur Bewegung der antiautoritären Erziehung. Außerdem stellt sie den Kampf der Frauen für gleiche Rechte in den Fokus – und zeigt, wie männliche Autoritäten damit umgegangen sind und heute noch umgehen. Wie eng bei dem Thema Autorität das Private und das Politische verwoben sind, auch das arbeitet Newmark in ihrem Essay heraus. Denn die immer wiederkehrende Sehnsucht nach dem starken Vater oder dem „starken Mann“, die Übermacht der alten „Denktraditionen“ und unser „vermurkstes Verhältnis zu Autorität“ machen es so dringlich, genau dieses Verhältnis „zu entwirren“. Oder, wie Newmark es auf den Punkt bringt: „Nur wenn wir uns darüber klar werden, in welchen Abhängigkeitsverhältnissen wir immer stehen, und welche davon auch mit demokratischen, egalitären Idealen vereinbar sind, können wir uns immunisieren gegen autoritäre Versuchungen.“

Über die Autorin:

Catherine Newmark ist promovierte Philosophin. Sie schreibt als Kulturjournalistin u. a. für Zeit Online, arbeitet beim Deutschlandfunk Kultur als Autorin und Redakteurin und ist Chefredakteurin für die Sonderausgaben des Philosophie Magazins. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht und auch herausgegeben, darunter „Viel zu lernen du noch hast. Star Wars und die Philosophie“ oder „Wie männlich ist Autorität? Feministische Kritik und Aneignung“.